Eigentlich wollte Andrea Dovizioso beim ersten Europa-Lauf der MotoGP in Jerez aufs Podium fahren. Daraus wurde am Ende aber nichts. Denn die spanische Strecke - und die Konkurrenz aus Marc Marquez, Alex Rins und Co. - zeigten dem Italiener und seinem Team das Limit der Ducati Desmosedici GP auf. Muss sich Dovizioso jetzt Gedanken um die WM machen?

Beim Saisonauftakt in Katar konnte Dovizioso noch siegen, in Argentinien fuhr er aufs Podium. Dieses Ergebnis ist ihm aber weder in Austin, noch beim letzten Rennen in Jerez geglückt. In beiden Rennen musste sich der Ducati-Pilot mit dem vierten Platz zufrieden geben. Damit ist er jetzt nur noch WM-Dritter und liegt drei beziehungsweise einen Punkt hinter Marquez und Rins.

Das mag noch vielleicht kein Grund zur Sorge sein, aber am Ende der Saison kommt es bei der aktuellen Leistungsdichte in der MotoGP auf jeden einzelnen Zähler an. Und auch wenn drei Punkte Rückstand nach vier Rennen noch kein Weltuntergang sind, gibt es eine Sache, die Dovizioso in Bezug auf seine WM-Chancen jetzt schon Kopfzerbrechen bereitet.

Andrea Dovizioso: Auf schwachen Strecken ist es hart für uns

"Marc ist in der Lage, auch auf einer für ihn schwierigen Strecke um den Sieg oder ein Podium zu kämpfen", erklärt Dovizioso nach dem Spanien GP. "Das ist eine Sache, mit der ich bei uns nicht zufrieden bin. Wenn wir Probleme haben, dann holen wir maximal die Pole. Das ist gut, aber nicht gut genug." Der Italiener gibt offen zu, dass ihn diese Tatsache enttäuscht. Kein Wunder, denn über diese Leistungs-Schwankungen von Strecke zu Strecke redet der Ducati-Fahrer schon seit Jahren.

Muss sich Andrea Dovizioso um seine WM-Chancen sorgen?, Foto: Ducati
Muss sich Andrea Dovizioso um seine WM-Chancen sorgen?, Foto: Ducati

Wo vor allem Marquez es schafft, selbst auf einer für ihn schwierigen Strecke 25 Punkte herauszuholen, will dies Dovizioso und seiner Desmosedici nicht gelingen. "Wenn wir auf eine für uns nicht so gute Strecke kommen, ist es hart", seufzt Dovizioso.

Im Fall von Jerez waren es vor allem die Schwierigkeiten der Desmosedici in der Kurve, die einen Podiumsplatz für Dovizioso verhinderten. "Unser Ziel in Jerez war es eigentlich, aufs Podium zu fahren. Das haben wir nicht geschafft, was nicht gut ist. Was auch nicht gut war, war unser Speed in den schnellen Kurven", urteilt Dovizioso nach dem Rennen. Der Italiener erklärt, dass es mit der Ducati unmöglich ist, in Sachen Kurvenspeed mit der Konkurrenz mitzuhalten. Vor allem mit der Suzuki GSX-RR.

Suzuki-Pilot als Titel-Kandidat

"Die Suzuki ist im Richtungswechsel stärker als alle anderen Bikes", glaubt Dovizioso. "Als Rins mich überholt hat, war sein Speed in der Kurvenmitte hervorragend. Ich weiß nicht, ob sie dabei irgendwo ein Limit haben." Die Ducati hat dieses Limit auf jeden Fall. Und das könnte den WM-Kampf in Zukunft kompliziert machen. Sammelt die Konkurrenz bei einem schlechten Rennen 25 oder 20 Punkte, Dovizioso aber nur 13, hat man in Borgo Panigale am Ende der Saison einmal mehr das Nachsehen.

Und das die Anzahl der Konkurrenten um den lang ersehnten WM-Titel 2019 nicht kleiner geworden ist, weiß Dovizioso. In der jüngsten Vergangenheit war der WM-Fight eigentlich eine reine Angelegenheit zwischen Dovizioso und Marquez. In diesem Jahr liegt die Sache ein wenig anders. "Rins hat in Jerez wieder bewiesen, dass er ein Kandidat für den WM-Titel ist", so Dovizioso. "Die Yamahas haben noch immer Probleme, sind aber schnell. Und Marc wird die ganze Saison stark sein. Das macht es hart für uns."