Maverick Vinales überstrahlte im MotoGP-Qualifying von Katar alles, doch auch dahinter ging es heiß her. Im Gegensatz zu Vinales waren viele andere Fahrer auf der Suche nach einem Konkurrenten, der ihnen einen Windschatten spendiert. Unter ihnen mit Marc Marquez und Danilo Petrucci auch zwei absolute Spitzenpiloten.

Marquez und Petrucci belauerten sich praktisch das gesamte Q2 über, keiner wollte für den anderen die Zugmaschinen spielen. Am Ende war Petrucci die Nerven weg und übernahm die Führungsrolle. Marquez nützte das prompt aus und fuhr im Windschatten des Ducati-Manns auf Startplatz drei, während der sich mit P7 begnügen musste.

Bei Ducati war man sauer und überprüfte sogar, ob Marquez beim Warten auf einen Windschatten die vorgeschriebenen maximalen Sektorzeiten überschritten hatte und so bestraft werden könnte. Doch die Suche verlief ergebnislos. Marquez wurde in der Qualifying-Pressekonferenz auf die Ermittlungen Ducatis angesprochen und reagiert gelassen. "Willkommen in einem Werksteam", meint er auf den Aufstieg Petruccis von Pramac Racing in den Factory-Rennstall Ducatis. "Wenn du auf so einem Motorrad sitzt, dann werden dir Leute folgen. Wie oft passiert mir so etwas? Aber es ist schon okay, das Rennen ist erst am Sonntag."

Petrucci: Marc Katze, ich Maus

Petrucci selbst ärgerte sich im Nachhinein auch mehr über sich selbst als über Marquez. "Ich habe einen Fehler gemacht", gestand er. "Marc war die Katze und ich die Maus. Er war cleverer als ich und hat gewonnen. Er hat mich zu einem Teil seiner Strategie gemacht und ich habe zugelassen, dass das funktioniert."

Marquez selbst machte keinen Hehl daraus, dass Petruccis Windschatten für ihn von großem Nutzen war: "Ich weiß nicht, ob ich ohne ihn auf Startplatz drei gekommen wäre. Vielleicht schon, aber sicher nur mit mehr Risiko. Ich bin am Samstag zuvor schon zwei Mal gestürzt und habe daher meine Strategie angepasst."