Am zweiten Testtag der MotoGP in Katar hatte Alex Rins in der Gesamtwertung die Nase vorn. Der dominierende Rookie ist aber ganz klar Fabio Quartararo gewesen. Der Petronas-Yamaha-Pilot stellte seine M1 nach Ablauf der Zeit auf Rang drei ab. Damit lag er nicht nur 0.315 Sekunden hinter Rins, sondern ließ seine Rookie-Konkurrenz außerdem noch weit hinter sich.

Sein Teamkollege Franco Morbidelli, der bereits im letzten Jahr MotoGP-Erfahrungen gesammelt hat, war voll des Lobes: "Fabio hat sich sehr schnell an diese Klasse angepasst. Er war heute sehr schnell. Außerdem ist er ein wirklich guter Fahrer und wird mit Sicherheit ganz vorne mitfahren." Auch wenn Morbidellis Aussage wohl eher auf die eigentliche Saison bezogen war, schafft es sein Rookie-Teamkollege bereits während der Testfahrten bei den ganz Großen mitzumischen.

Natürlich sind Ergebnisse von Testfahrten nur bedingt aussagekräftig, dennoch kann es für die Motivation und das Ego des MotoGP-Neulings sicher nicht schaden, seinen Namen in der Zeitnahme vor Piloten wie Marc Marquez, Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo zu sehen. "Heute war ein wirklich positiver Tag, an dem ich viele Dinge gelernt habe", findet deshalb auch Quartararo selbst.

Mit bereits gebrauchten Reifen gelang dem Rookie ein Angriff auf die Bestzeit, den er schlussendlich auf Rang drei beendete. Keine schlechte Leistung, bedenkt man, dass sein nächstschnellster Rookie-Kollege Joan Mir auf Rang elf ins Ziel kam und 0.687 Sekunden hinter dem Führenden Rins lag. Francesco Bagnaia beendete Tag zwei in Katar als 15., Miguel Oliveira wurde 21.

"Als ich die Boxengasse zum ersten Mal verlassen habe, habe ich mir vorgenommen, eine Rundenzeit zu fahren und dann zu sehen, was passiert", rekapituliert Quartararo seinen zweiten Tag in Katar. "Es hätte sein können, dass ich stürze. Aber am Ende bin ich mit der Art und Weise, wie ich meine schnellste Runde gefahren bin, zufrieden."

Trotz reifer Leistungen ist der Franzose nicht zu 100 Prozent von seiner Arbeit überzeugt. "Wir müssen gemeinsam mit dem Team noch ein paar Dinge am Bike checken", erklärt er seinen Plan für den letzten Tag. "Wir werden versuchen, einen Longrun zu fahren." Das hat der Yamaha-Pilot in den vorherigen zwei Tagen nämlich noch nicht probiert. Damit wollen Fahrer und Team feststellen, wie sich die Reifen auf einer längeren Distanz verhalten. Das es auf kurzer Strecke keine Probleme zu geben scheint, wissen sie seit Tag zwei ja bereits.