Pol Espargaro und KTM gelang am Samstag im MotoGP-Qualifying von Valencia ein echter Befreiungsschlag. Nach einer knallharten Saison mit vielen Verletzungen sorgte Espargaro mit Platz sechs für die mit Abstand beste Startposition des österreichischen Herstellers in dieser Saison. Bislang war Startplatz elf auf Phillip Island, ebenfalls durch Espargaro, das höchste der Gefühle. So weit vorne stand eine KTM in der MotoGP überhaupt erst einmal, das war 2017 mit Espargaro in Australien.

Die Erleichterung war beim Spanier und seinem Team dementsprechend groß: "Nach allem, was wir in dieser Saison durchmachen mussten, bedeutet das für uns viel mehr als nur ein gutes Qualifyingergebnis. Ich bin super happy und freue mich auch extrem für meine Jungs in der Box. Auch für sie war es keine leichte Situation. Ich bin dem Team sehr dankbar."

Espargaro zeigte schon über das gesamte Wochenende bärenstarke Leistungen. In den verregneten ersten drei Trainings war er nie schlechter als Neunter, auf trocknender Strecke in FP4 wurde er sogar Dritter und ließ schließlich im Qualifying Startplatz sechs folgen. "Ich hatte das selbst nicht erwartet und weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll", zeigte sich der KTM-Pilot etwas überwältigt. "Natürlich gleicht sich bei solchen Verhältnissen alles etwas an. Viel macht aber sicher auch aus, dass ich langsam wieder auf meinen normalen Speed komme."

Pol Espargaro: Volle Attacke im Regen

Auch für den Sonntag ist starker Regen prognostiziert, ja beinahe garantiert. Die lokale Meteorologieanstalt der Comunitat Valenciana gab sogar eine Unwetterwarnung. Somit tut sich für KTM eine große Chance auf, das beste Ergebnis der noch jungen MotoGP-Geschichte einzufahren. Bislang waren das zwei neunte Plätze durch Espargaro 2017 in Brünn und auf Phillip Island. 'Polyccio' ist fest entschlossen, diese Chance beim Schopf zu packen.

In den nassen Trainings lag Espargaro durchgehend im Spitzenfeld, Foto: KTM
In den nassen Trainings lag Espargaro durchgehend im Spitzenfeld, Foto: KTM

"Ich glaube, so eine Gelegenheit hatten in wir in zwei Jahren mit KTM noch nie. Die muss ich nützen", weiß Espargaro. "Die Reifenwahl ist klar, das Setup ist klar, ich bin schnell und habe eine gute Pace. Es ist alles angerichtet. Ich werde auch ein Risiko eingehen müssen, vor allem in der Startphase. Natürlich darf ich es nicht übertrieben und mich erneut verletzen, aber ich muss mich in eine gute Position bringen. Denn bei der Gischt, die die Motorräder hier erzeugen, kostet es extrem viel Zeit, hinterherzufahren."