Ist Andrea Iannone der Top-Favorit auf den Sieg im MotoGP-Rennen auf Phillip Island? Ja, wenn es nach Weltmeister Marc Marquez geht: "Für mich ist es Andrea, weil seine Pace besser ist." Beschert der Italiener Suzuki den ersten Sieg seit über zwei Jahren?

Die Chancen stehen zumindest nicht schlecht, denn Iannone zeigte in Australien bislang eine sehr gute Performance. Am Freitag erzielte er in 1:29,131 die schnellste an diesem Wochenende gefahrene Rundenzeit. Im 4. Training, in dem traditionell an der Rennabstimmung gearbeitet wird, war er der einzige MotoGP-Fahrer, der Zeiten unter 1:30 Minuten fahren konnte.

Iannone mit starker Pace

Da ihm das in der nur 30-minütigen Session gleich fünfmal gelang, schrieb er somit die fünf schnellsten Rundenzeiten des 4. Trainings an - erst dann folgte Maverick Vinales mit seiner 1:30,148. Auch für den Katalanen ist Iannone einer der Favoriten, auch wenn er sich am Samstag nicht so deutlich äußerte wie etwa Marquez.

Freitag FP3 FP4 Q2
1. Iannone 1:29,131 Marquez 1:29,714 Iannone1:29,604Marquez 1:29,199
2. Petrucci 1:29,291 Vinales 1:29,756 Iannone 1:29,825Vinales1:29,509
3. Vinales 1:29,354 Marquez 1:29,768 Iannone 1:29,905Vinales1:29,625
4. Iannone 1:29,365 Miller 1:29,792 Iannone 1:29,913Zarco1:29,705
5. Dovizioso 1:29,406 Miller 1:29,809 Iannone 1:29,954Iannone1:29,712
6. Iannone 1:29,510 Marquez 1:29,831 Vinales 1:30,148Marquez1:29,742

"Das Rennen ist immer eine eigene Sache. Ich denke wir werden an der Spitze zu dritt oder viert sein, aber Andrea sieht zumindest auf frischen Reifen besser aus als wir", sagte er in der Pressekonferenz nach dem Qualifying. Phillip Island liegt Iannone jedenfalls. 2015 stand er dort auf dem Podium, im Vorjahr holte er mit Rang 6 das zweitbeste Einzelergebnis einer völlig verkorksten Saison.

Iannone sieht sich nicht in der Favoritenrolle

In der Startaufstellung steht Iannone eine Reihe hinter Marc Marquez auf dem 4. Rang, auf die vorderste Reihe fehlten ihm im Qualifying nur sieben Tausendstel. "Damit bin ich leider nicht wirklich zufrieden, denn wir hatten die Chance auf die Pole Position und haben sie nicht genutzt. Für morgen haben wir aber großes Potenzial und wir haben eine gute Pace", zeigte er sich zuversichtlich für das Rennen.

Die Favoritenrolle für das MotoGP-Rennen am Sonntag wollte Iannone aber nicht anerkennen: "Ich weiß, dass ich eine gute Pace habe, aber es ist schwierig zu sagen, wer morgen stark sein wird. Marc mit Sicherheit, auch Vale, Vinales, Rins oder Dovizioso. Es wird viel von der Entwicklung des Rennens abhängen."

"Es wird wichtig sein, in den letzten fünf Runden mit einem guten Hinterreifen anzukommen, dann kann man in den Schlussrunden kämpfen. Das wird der Schlüssel sein", ist sich Iannone sicher. "Ich hoffe daher, dass ich einer der Kandidaten auf den Sieg bin."

Suzuki befindet sich generell im Aufwind und Iannone hat in den letzten vier Rennen einen dritten, zwei vierte und einen sechsten Rang zu Buche stehen. Seit der Sommerpause sah er jedes Mal die Zielflagge - sechs Zielankünfte in Folge hatte er zuletzt 2015 in seiner ersten Saison als Ducati-Werksfahrer.