Tito Rabat verpasst verletzungsbedingt auch das MotoGP-Rennen im Motorland Aragon. Nun hat sein Einsatzteam Avintia Racing den Ersatzmann für das anstehende Rennwochenende in Spanien bekannt gegeben: Es handelt sich dabei um Rabats Landsmann Jordi Torres.

Torres ist derzeit als MV-Agusta-Werksfahrer in der Superbike-WM unterwegs, wo er vor dem aktuellen Rennwochenende in Portimao auf der 13. Position in der Meisterschaft geführt wurde. Als bestes Saisonergebnis kann Torres den fünften Platz im zweiten Rennen von Imola vorweisen. Auf der anfälligen MV Agusta konnte Torres immer wieder sein Potenzial andeuten, etwa mit Startplatz vier in Buriram. Für die Verantwortlichen von Avintia genug, um sie von einer Verpflichtung des Spaniers zu überzeugen.

"Ich möchte mich beim Team für diese Gelegenheit bedanken. Es ist immer eine Herausforderung, zum ersten Mal ein MotoGP-Bike zu fahren. Ich will einfach sehen, wie ich damit zurechtkomme. Natürlich ist das Level in der Meisterschaft sehr hoch, und es ist an einem Rennwochenende schwierig, alle Dinge zusammenzukriegen, die man braucht um schnell zu sein. Aber ich möchte einfach so viel wie möglich lernen und den Vorteil aus meiner Erfahrung ziehen. Danke auch an meinen Manager und an MV Agusta für die Freigabe", wird Torres in einer Presseaussendung des Teams zitiert.

Jordi Torres pilotiert zur Zeit die MV Agusta in der Superbike-WM, Foto: LAT Images
Jordi Torres pilotiert zur Zeit die MV Agusta in der Superbike-WM, Foto: LAT Images

Im MotoGP-Paddock ist Jordi Torres kein Unbekannter: Zwischen 2010 und 2014 ging er in der Moto2-Klasse an den Start und fuhr dabei insgesamt drei Podestplätze ein. Highlight bleibt allerdings sein Sieg am Sachsenring 2013, es sollte der einzige GP-Sieg seiner Karriere sein. Einen weiteren Sieg auf WM-Level erreichte Torres beim Superbike-Finale 2015 in Katar, als er in Diensten von Aprilia den ersten Lauf für sich entscheiden konnte.

Avintia: Torres folgt auf Ponsson

Torres wird bei seinem MotoGP-Einsatz im Motorland Aragon die Ducati GP16 von Avintia-Stammfahrer Xavier Simeon übernehmen, wie schon Christophe Ponsson vor einer Woche in Misano. Torres' Vorgänger Ponsson konnte bei seinem Einsatz in Italien nicht überzeugen, in Fahrerkreisen wurde er aufgrund seiner Leistungen sogar als Sicherheitsrisiko ausgemacht. In den Trainings fehlten ihm meist drei bis vier Sekunden auf den jeweils Vorletzten, im Rennen selbst wurde Ponsson als Einziger überrundet.

Klar, dass sich Avintia unter diesen Umständen nach einem anderen Ersatzfahrer für Tito Rabat für das anstehende MotoGP-Rennen in Aragon umgesehen hat. Diesen hat man nun in Person von Jordi Torres gefunden. Es könnte allerdings nicht nur bei diesem einen Einsatz bleiben, wie Torres weiter erklärt: "Im Moment gilt der Deal für ein Rennen, es könnten aber auch zwei werden. Aber vor allem wünsche ich Tito eine schnelle Genesung, er hat so einen schrecklichen Unfall nicht verdient."

Tito Rabat stürzte in Silverstone im FP4 bei der Anfahrt zur Stowe Corner auf nasser Strecke und wurde anschließend in der Auslaufzone von Franco Morbidellis Honda abgeräumt. Dabei zog sich der Spanier einige Verletzungen zu, unter anderem mehrere Frakturen an Schien- und Wadenbein sowie einen offenen Oberschenkelbruch. Inzwischen befindet sich Rabat in Reha. Wann er sein Comeback geben kann und wird, steht indes noch nicht fest.