Sandro Cortese hat Glück im Unglück: Er stürzt beim Supersport-WM-Lauf in Portimao und reißt dabei WM-Rivale Jules Cluzel ins Aus. Großes Chaos herrscht in der Schlussphase des Rennens. In der Superstock-1000-Klasse verpasst Markus Reiterberger einen vorzeitigen Titelgewinn. Er reist aber ebenso mit Titelchancen nach Magny Cours, wie Luca Grünwald, der in der Supersport-300-Klasse unverschuldet einen Nuller anschrieb.
Supersport: Cortese mit folgenschwerem Sturz
Cortese konnte am Start seinen dritten Platz behaupten und reihte sich hinter Lucas Mahias und Jules Cluzel ein. In der zweiten Runde dann ein Fehler mit schwerwiegenden Folgen für die WM: Cortese griff Cluzel am Ende der Gegengeraden an, stürzte dabei und riss seinen Konkurrenten mit. Während Cortese als 21. weiterfahren und eine furiose Aufholjagd starten konnte, war das Rennen für einen verärgerten Cluzel beendet.
Für Cortese ging es schnell wieder nach vorne, schon nach fünf Runden lag er wieder in den Punkten. Im mittleren Renndrittel waren dann Rob Hartog, Luke Stapleford, Thomas Gradinger, Hector Barbera, Borja Quero Martinez, Hikari Okubo, Corentin Perolari, Ayrton Badovini und Hannes Soomer fällig, sodass Cortese mit noch sechs Runden auf der Uhr schon wieder an der sechsten Stelle lag.
Danach sollte das Rennen vor sich hin plätschern - bis sich großes Drama in der letzten Runde entwickelte! Lucas Mahias sah schon wie der sichere Sieger aus, musste seine Yamaha dann aber in der ersten Kurve wegen eines Reifenschadens abstellen. Daraufhin kam noch im Laufe der letzten Runde die Rote Flagge heraus. Mahias versuchte im Anschluss, sein Bike rechtzeitig zurück an die Box zu steuern, um noch als Sieger erklärt werden zu können. Dabei stürzte der Franzose aber zwei Mal, er kam letztlich zu spät an die Box zurück.
Damit gewann Federico Caricasulo das Rennen vor Kyle Smith und Raffaele De Rosa. Randy Krummenacher und Sandro Cortese wurden auf den Plätzen vier und fünf gewertet. Thomas Gradinger wurde am Ende Achter, Christian Stange 14. Gute Nachrichten für Cortese: Mit 149 Punkten liegt er weiterhin in Führung in der Supersport-WM. Cluzel bleibt WM-Zweiter mit 133 Zählern, gefolgt von den punktgleichen Caricasulo und Krummenacher (129).
Superstock 1000: Reiterberger fällt nach gutem Start zurück
Mit einem Blitzstart setzte sich Reiterberger auf dem Weg zur ersten Kurve an die Spitze, mit Ausnahme von Federico Sandi und Roberto Tamburini konnte sich der BMW-Pilot früh vom restlichen Feld absetzen. Sandi übernahm in Runde drei die Führung von Reiterberger und konnte sofort eine Lücke herausfahren. Einen Umlauf später musste Reiterberger auch Tamburini ziehen lassen.
Im mittleren Renndrittel wechselte die Führung erneut: Tamburini kassierte Sandi in Runde sieben. Dahinter kam Yamaha-Pilot Florian Marino Reiterberger immer näher, nahm ihm regelmäßig rund zwei Zehntel pro Runde ab. In Runde acht war es dann soweit, auch Marino fand einen Weg an Reiterberger vorbei.
An Yamaha-Pilot Marino blieb Reiterberger allerdings dran. Der Konter des BMW-Piloten folgte in der drittletzten Runde. Reiterberger holte in Folge dessen auch auf Sandi auf, kam aber nicht mehr in die Position, um einen Angriff zu wagen. Roberto Tamburini gewann das Rennen letztlich vor Sandi, Reiterberger, Marino und Maximilian Scheib.
"Dieses Wochenende lief es einfach nicht so gut, wie sonst. Wir hatten schon am Freitag kein so gutes Gefühl. Wir haben zwar gestern und im Warm Up Fortschritte gemacht, aber scheinbar nicht im Hinblick auf die Renndistanz. Vier, fünf Runden lang lief es gut und dann bekam ich Probleme hinten. Ich konnte nicht so in die Kurven fahren, wie gewohnt. Aber am Ende ist das ein weiteres Podium, das ist wichtig für die Meisterschaft. Jetzt müssen wir es in Magny Cours richten", berichtete Reiterberger nach dem Rennen.
Für das Superstock-Finale in zwei Wochen in Magny Cours hat Reiterberger dennoch die beste Ausgangslage im Titelkampf. Durch den dritten Platz kommt der BMW-Fahrer nun auf 140 Punkte, dahinter haben auch Tamburini (122) und Scheib (121) noch Titelchancen.
Supersport 300: Grünwald wahrt Titelchance
In der Supersport-300-Klasse geht ein weiterer Deutscher mit Titelchancen ins Finale: KTM-Pilot Luca Grünwald! Grünwald stürzte zwar beim Lauf in Portimao nach einer Kollision mit Borja Sanchez, kann aber beim Finale in Magny Cours dennoch die Gesamtführende Ana Carrasco noch überflügeln. Sanchez wurde für sein Manöver gegen Grünwald übrigens um acht Plätze zurück versetzt. Carrasco wurde am Ende Zehnte und vergab damit die Gelegenheit, vorzeitig den Sack zuzumachen.
Mit Jan-Ole Jähnig, Alex Börner und Maximilian Kappler waren in Portugal drei weitere deutsche Fahrer in der Supersport-300-Klasse am Start. Börner und Jähnig konnten dabei als Elfter und 14. Punkte mitnehmen aus Portimao. Kappler wurde 27., Grünwald konnte das Rennen nochmals aufnehmen und sah die Zielflagge als 29.
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