Stefan Bradls Mühen beim MotoGP-Rennen in Misano blieben unbelohnt. Der Honda-Pilot rückte zum zweiten Mal in der laufenden Saison mit einer Wildcard aus und schied zum zweiten Mal vorzeitig aus. Dabei waren beim San-Marino-GP durchaus Punkte drin für Bradl. Doch Reifen-Probleme führten letztlich zum Sturz in Runde 18.

Bradl pokerte bei der Reifenwahl, setzte als einziger Pilot des gesamten Feldes auf die Kombination Hart-Hart. Ein Risiko, das das Rennen des Honda-Testfahrers schon nach wenigen Runden beeinträchtigte. "Ich musste zunächst hinsichtlich des Grips am Hinterrad etwas aufpassen. Das hat ganz gut funktioniert und ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden. Nach zwei, drei Runden bekam ich mit dem Vorderreifen arge Probleme. Diese waren schlussendlich auch die Sturzursache", gab Bradl zu Protokoll.

"Zum Glück ist nichts passiert. Trotzdem ärgert es mich, weil es absolut nicht mein Fehler war und außerdem hat es uns leider einen möglichen schönen Abschluss des Wochenendes vermasselt. Es ist bitter, diesen unglücklichen Ausgang so akzeptieren zu müssen", haderte Bradl weiter. Es hätte in der Tat ein schöner Abschluss werden können: Zum Zeitpunkt seines Ausfalls kämpfte Bradl mit Ducati-Testpilot Michele Pirro, der am Ende als 15. den letzten Punkt ergatterte. Pirro seinerseits beendete das Rennen nur zwei Zehntel hinter Aprilias Aleix Espargaro.

Stefan Bradl mit straffem Programm in Misano

Stefan Bradl kämpfte im Rennen mit Michele Pirro, Foto: HRC
Stefan Bradl kämpfte im Rennen mit Michele Pirro, Foto: HRC

Im Idealfall hätte Bradl somit zwei Punkte holen können. Doch das nötige Rennglück war dem Deutschen diesmal nicht hold und so beendete er sein Rennen in der Auslaufzone der ersten Kurve. Doch ob Punkte oder nicht - auf Bradls Agenda standen ohnehin andere Dinge ganz oben. Schließlich war er beim San-Marino-GP als Honda-Testfahrer unterwegs und sollte unterschiedliche Teile und Settings ausprobieren. Auf seine reine Performance konnte Bradl so nicht schauen.

"Ich habe mich auf dem Motorrad sehr wohl gefühlt, manchmal mehr und manchmal weniger. Das ist aber auch darauf zurückzuführen, dass wir viele Dinge ausprobieren mussten. Im Endeffekt waren wir trotzdem für das Rennen gut vorbereitet", so Bradl.

Das Rennjahr 2018 ist für Stefan Bradl damit beendet, weitere Wildcard-Einsätze sind nicht geplant. Auch nicht beim Honda-Heimspiel in Motegi oder beim Finale in Valencia. "Nach diesen zwei unglücklichen Rennen wäre es natürlich super, wenn es dieses Jahr noch eine Gelegenheit geben würde. Doch das steht nicht auf unserem Zettel", gibt sich Bradl keinen Hoffnungen hin. Renneinsätze stehen also frühestens 2019 wieder auf dem Plan. Erst dann kann er die Scharte aus Misano wieder auswetzen.