Marc Marquez gegen die vereinte Ducati-Armada - so lautet die Devise für das MotoGP-Rennen in Spielberg am Sonntag. Im Qualifying stach der Weltmeister die rote Rennfraktion aus Bologna aus: Zwei Tausendstelsekunden machten letztlich den Unterschied zwischen Pole Position und Startplatz zwei aus.
Marquez konnte dadurch einen totalen Triumph von Ducati im Qualifying verhindern, denn hinter ihm landeten mit Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo und Danilo Petrucci gleich drei Ducatisti innerhalb von nur 0,262 Sekunden. Der Rest des Feldes wurde vom Top-Quartett um über drei Zehntel distanziert.
Am Pole-Rekord gekratzt
So dürfte Marquez die einzige Bedrohung für den dritten Sieg der Italiener in Folge auf dem Red Bull Ring sein. "Wir nehmen den Kampf im Ducati-Land an", gab der MotoGP-Champion die Parole aus. Dass ihm am Samstag der erste Teilerfolg gelang, überraschte Marquez allerdings. "Wir waren schneller als erwartet. Denn obwohl wir an diesem Wochenende kaum im Trockenen gefahren sind, haben wir den Pole-Rekord nur knapp verpasst."
Tatsächlich waren vor dem Qualifying nur das erste und das vierte Training auf trockener Piste über die Bühne gegangen. Auf den Pole-Rekord von Dovizioso aus dem Jahr 2016 fehlten Marquez am Ende aber nur 0,099 Sekunden. Am Sonntag soll es trocken bleiben, was die MotoGP-Fans auf ein furioses Finale wie im Vorjahr hoffen lässt.
Damals wurde das Duell zwischen Dovizioso und Marquez um den Sieg erst in der letzten Kurve entschieden. Eine ähnlich gewagte Attacke wie vor zwölf Monaten würde sich Marquez diesmal aber lieber verkneifen: "Ich hoffe sehr, dass ich mit einem anderen Gefühl in die letzten Runden gehen kann. Denn letztes Jahr war ich arg am Limit. Aber ich musste es probieren."
Marquez: WM statt Attacke
"Diesmal muss ich eher an die WM denken, denn Dovi und Lorenzo liegen schon weit zurück. Und es ist vielleicht besser, neun Punkte zu verlieren als den Verlust von 25 Zählern zu riskieren", führte Marquez aus. In der Weltmeisterschaft ist nach wie vor Valentino Rossi der schärfste Konkurrent - der startet am Sonntag aber nur von Position 14. Die beiden Ducatisti aus der ersten Startreihe haben in der Gesamtwertung bereits 68 (Dovizioso) und 76 Punkte (Lorenzo) Rückstand.
Mit einer Überraschung aus einer der hinteren Reihen rechnet am Sonntag niemand. Selbst der Viertplatzierte des Qualifying, Danilo Petrucci, erklärte am Samstag: "Der Sieger wird aus der ersten Startreihe kommen." Neben Marquez gaben sich auch Lorenzo und Dovizioso bei der Pressekonferenz optimistisch.
Ducati kämpft um MotoGP-Hattrick
So sagte Lorenzo: "Wir drei wussten, dass es zwischen uns drei heute eng werden würde. Und genau das ist eingetreten. Ich bin auf jeden Fall bereit, wie in Brünn bis zur letzten Runde zu kämpfen. Meine abwartende Strategie am vergangenen Sonntag war nicht so schlecht, daher werde ich das auch für morgen in Betracht ziehen."
Auch Dovizioso gab sich selbstbewusst: "Im 4. Training hatten wir zu Beginn wenig Grip. Daher dachte ich nicht, dass ich einen guten Startplatz erobern könnte. Aber im Qualifying wurde es deutlich besser, daher hat sich mein Tempo sofort verbessert. Ich fühle mich stark und wir drei sind wohl die Fahrer, die sich den Sieg und das Podium untereinander ausmachen. Wir fahren aber alle drei ziemlich unterschiedlich, daher wird das spannend morgen."
Um 14.00 Uhr kämpfen die beiden Ducatisti samt ihrem Backup Danilo Petrucci gegen Marc Marquez um den Hattrick. Denn seit dem MotoGP-Comeback auf dem Red Bull Ring in Spielberg vor zwei Jahren ist man ungeschlagen. 2016 gewann Andrea Iannone, im Vorjahr Andrea Dovizioso.
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