Seit 2015 ist Aprilia wieder Teil der MotoGP. Zählbare Erfolge blieben seither aus, obwohl man mit Stefan Bradl, Alvaro Bautista oder Aleix Espargaro bereits mehrere ehemalige Podiumsfahrer auf der RS-GP im Einsatz hatte. Im Vorjahr musste sich Aprilia sogar den Neueinsteigern von KTM geschlagen geben, auch aktuell sind die Italiener das mit Abstand schlechteste Werksteam der MotoGP.

Es muss sich also etwas ändern im Hause Aprilia, so viel steht fest. Aleix Espargaro, der seit 2017 Teil des Teams ist und seinen Vertrag bis 2020 verlängert hat, sieht die Installation einer starken Entwicklungsabteilung als wichtigen Schritt. "In den letzten Monaten versuche ich Romano (Teamchef Albesiano, Anm.) dazu zu bringen, einen starken dritten Fahrer zu holen, denn mit so vielen Rennen können wir nicht viele Testfahrten bestreiten. Wir sind keine Maschinen", erklärte Espargaro am Donnerstag in Assen.

Aprilia verfügt zwar auch aktuell über ein Test-Team mit Matteo Baiocco. Dort ist es aber in erster Linie das Ziel, neue Teile auf ihre grundlegende Funktionalität zu überprüfen. Wirklichen Input zur Verbesserung der RS-GP kann der Superbike-Pilot nicht geben. "Wir arbeiten an einem Test-Team, das performance-orientierter ist", hat auch Teamchef Albesiano die Zeichen der Zeit erkannt.

Ducati, KTM, Honda machen es vor

Wie wichtig ein solches ist, haben mittlerweile alle Hersteller erkannt. Ducati machte es einst mit Michele Pirro vor, andere Hersteller wie KTM mit Mika Kallio oder Honda nun mit Stefan Bradl zogen nach. Geht es nach Aleix Espargaro, läge eine gute Lösung für das Problem gar nicht fern. Er wünscht sich seinen aktuellen Teamkollegen Scott Redding, der mit Saisonende Andrea Iannone weichen muss, als Entwicklungsfahrer: "Scott wäre eine sehr gute Wahl für Aprilia. Er könnte uns viel helfen."

Redding selbst zeigt sich von der Rolle als Ersatzfahrer bislang wenig begeistert, weiß aber auch, dass es womöglich seine einzige Möglichkeit sein könnte, weiterhin professionell Motorrad zu fahren.