Seit einem Jahr ist Yamaha mittlerweile in der MotoGP sieglos. Der letzte Sieg des stolzen japanischen Herstellers datiert vom 25. Juni 2017, als Valentino Rossi die Dutch TT in Assen für sich entscheiden konnte. Die restliche Saison 2017 blieb man ohne vollen Erfolg und auch 2018 kam man bislang noch nicht einmal in die Nähe eines Sieges.

Bestes Yamaha-Ergebnis in diesem Jahr war der zweite Platz von Maverick Vinales in Austin, doch auch ihm fehlten damals knapp acht Sekunden auf Sieger Marc Marquez, ehe der in der letzten Runde Tempo rausnahm und bereits zum Jubeln überging. Valentino Rossi fuhr vier Mal auf das Podium - in Katar, Le Mans, Mugello und Barcelona. Über Rang drei kam er aber nie hinaus.

Obwohl Yamaha mit Rossi und Vinales aktuell die Weltmeisterschaftsränge zwei und drei belegt, ist somit klar, dass die M1 des Modelljahrgangs 2018 schlicht und ergreifend zu langsam ist. Hauptproblem ist die Elektronik, das ist bei Yamaha schon lange bekannt. Doch entscheidende Verbesserungen blieben bislang aus. "Mir wurde gesagt, dass es eine Weile dauern wird", erklärte Rossi vor einigen Wochen. Die Hoffnung war groß, dass der Test am Montag nach Barcelona zum Debüt für das heiß ersehnte neue Elektronikpaket werden könnte. Doch Rossi und Vinales wurden enttäuscht.

Rossi & Vinales: Nichts Neues von Yamaha

"Das Bike war dasselbe wie am Rennwochenende, wir haben nur ein paar Unterschiedliche Setups ausprobiert", meinte Vinales."Ehrlich gesagt konnten wir nichts Großes oder Spezielles testen. Wir hatten ein paar Kleinigkeiten, die uns in der Beschleunigung helfen sollten, aber leider war ich damit auch nicht schneller. Es ist wirklich schade", zeigte sich Rossi nach dem Testtag etwas geknickt. "Wir hoffen, dass wir im Brünn-Test etwas finden. Bis dahin werden wir mit dem aktuellen Bike weitermachen müssen." Der Test in Brünn findet am Montag nach dem Rennwochenende zum Grand Prix von Tschechien statt. Für Rossi und Vinales bedeutet das also weitere drei Rennen - Assen, Sachsenring und eben Brünn - mit demselben, aktuell nicht ausreichend schnellen Paket.

Mit Assen steht als nächstes Rennen eine Strecke auf dem Programm, die der Yamaha traditionell entgegenkommt und die zu den absoluten Lieblingsstrecken von Rossi zählt, wie er mit seinem Sieg im Vorjahr, dem zehnte insgesamt in den Niederlanden, bewies. Doch auch dort macht sich der 39-Jährige keine großen Hoffnungen, die sieglose Serie Yamahas beenden zu können. "Was denkst du?", antwortete er mit einer Mischung aus Verzweiflung und Galgenhumor auf eine dementsprechende Frage eines Journalisten am Abend des Barcelona-Tests.

2017 in Assen durfte Yamaha letztmals jubeln, Foto: Yamaha
2017 in Assen durfte Yamaha letztmals jubeln, Foto: Yamaha

Yamahas Negativlauf von aktuell 17 Rennen, in denen man nicht gewinnen konnte, ist die längste sieglose Serie seit Max Biaggis Erfolg in Sepang 2002 und dem von Valentino Rossi 2004 in Welkom. Damals blieb man 18 Rennen ohne Sieg. Seit dem ersten gewonnenen 500ccm-Rennen 1972 in Montjuic blieb Yamaha nur einmal mehr als 18 Rennen ohne vollen Erfolg. Das war zwischen den Siegen von Loris Capirossi 1996 in Eastern Creek und Simon Crafer 1998 in Donington. 22 Rennen lang stand damals kein Yamaha-Pilot ganz oben auf dem Podium.