Valentino Rossi gab vor dem MotoGP-Rennen in Argentinien eine erste Prognose für den Titelkampf ab. "Für mich sind Dovizioso und Marquez die beiden Fahrer, die es zu schlagen gilt. Vielleicht Dovizioso noch etwas mehr", legt sich der "Doktor" im Interview mit der "Gazzetta dello Sport" fest.

MotoGP 2018: Valentino Rossi noch einmal Weltmeister? (21:32 Min.)

Sein Landsmann, der bis vor einem Jahr erst zwei MotoGP-Siege auf dem Konto hatte, konnte nicht nur Rossi in den vergangenen Monaten beeindrucken. "Was ich an Dovi sehr schätze, ist seine Entschlossenheit und der Wille, nie aufzugeben. Vor Mugello 2017 wirkte er wie jemand, der einfach nicht gewinnen konnte", analysierte Rossi.

"Psychologisch kann dich das zu Fall bringen. Aber er hat nie aufgegeben und ist mit 31 Jahren zu einem echten Siegertypen geworden", so der siebenfache MotoGP-Weltmeister weiter. Nach Argentinien kommt Dovizioso als WM-Leader.

Ducati und Honda im Vorteil

Wie sieht Rossi seine eigenen Chancen im WM-Kampf der MotoGP? Beim Auftakt in Katar konnte er mit Rang drei immerhin ein besseres Ergebnis holen, als die Testfahrten vermuten ließen. "Ja, ich bin mit meinem ersten Rennen zufrieden, aber ich bin noch nicht auf ihrem (Marquez' und Doviziosos) Niveau", so der 39-jährige Italiener.

"Ducati und Honda haben etwas besser gemacht: sie haben mehr Zeit, mehr Geld und mehr Leute in die Arbeit mit der Elektronik investiert", ist sich Rossi sicher. "Yamaha muss das begreifen und daran arbeiten. Ich denke, man hat erkannt, dass man hier ein wenig hinterherhinkt."

So erwartet Rossi auf einigen Strecken erneut Probleme wie im Vorjahr. In Jerez, Barcelona oder Spielberg war Yamaha etwa völlig chancenlos. "Es wird erneut Strecken geben, auf denen wir zu wenig Grip am Heck haben. Dort wird es uns wieder auf dem falschen Fuß erwischen, aber ich denke, dass es nicht mehr so hart wie vergangenes Jahr wird."

Argentinien: Ein Fall für Rossi?

"Letzte Saison haben wir das Gute an unserem Motorrad verloren. Es gibt noch immer die gleichen Kritikpunkte, aber immerhin haben wir jetzt auch wieder Positives gefunden. Zumindest können wir nun wieder versuchen, drum zu kämpfen", so Rossi.

Platz 5 in der WM-Endabrechnung im Vorjahr war die schlechteste Platzierung, die Rossi je auf einer Yamaha holte. Argentinien war zuletzt eine Paradestrecke des Italieners: 2015 konnte er gewinnen, in den vergangenen beiden Jahren wurde er jeweils Zweiter.