Nachdem der zweite Testtag der MotoGP auf dem Losail International Circuit in Losail eher langsam in Gange kam, hatte ein Mann damit absolut keine Probleme: Andrea Iannone. Der Suzuki-Pilot setzte sich am zweiten von drei Testtagen vor dem Saisonfinale an die Spitze der Zeitnahme - und sein Teamkollege Alex Rins folgte dem Italiener in die Top-5.

Iannone war bereits am Auftakts-Tag der Testfahrten schnell, musste sich mit einer 1:55.107 allerdings noch hinter Maverick Vinales und Andrea Dovizioso einreihen. Am Freitag jedoch ließ er diese beiden und auch den gesamten Rest der Konkurrenz hinter sich - und verbesserte seine Bestzeit vom Vortag um eine knappe halbe Sekunde. Der Italiener brannte an Tag zwei eine 1:54.586 in den Asphalt, nur fünf andere Fahrer schafften es in die 1:54er Zeiten. Am Vortag war das keinem der MotoGP-Piloten gelungen.

"Es war mit Sicherheit ein guter Tag für uns", fasst Iannone deshalb Testtag Nummer zwei zusammen. "Wir haben heute weiter gearbeitet, nachdem wir gestern bereits gut gestartet sind. Ich fühle mich wohl auf dem Bike." Das ist in Katar bisher nicht zu übersehen gewesen. Im Vergleich zu den Leistungen des Vorjahres scheinen Motorrad und Fahrer einen Schritt nach vorn gemacht zu haben, denn momentan läuft es gut für den Italiener.

Während er in der Saison 2017 nicht wirklich auftrumpfen konnte und es zeitweise sogar hieß, dass er durch Superbike-Weltmeister Jonathan Rea ausgetauscht werden könnte, scheint Iannone nun seinen Weg und auch seine Motivation wiedergefunden zu haben. Denn egal, ob Renndistanz oder schnelle Runde, mit beidem ist Iannone bisher zufrieden. Seine Bestzeit, die ihn an die Spitze der Zeitnahme katapultierte, fuhr der Italiener in der letzten seiner 45 Runden. "Unsere Rennsimulation war stark, wir haben gut gearbeitet."

Alex Rins wurde an Tag zwei Fünfter, Foto: Suzuki
Alex Rins wurde an Tag zwei Fünfter, Foto: Suzuki

Alex Rins: Kaum Änderungen am Bike nötig

Für Iannone ist es erst das zweite Mal, dass er während der gesamten Vorsaison-Tests diesen Jahres vor seinem Teamkollegen Alex Rins landete. Der Spanier seinerseits legte jedoch ein weiteres Mal eine beachtliche Leistung hin: Mit einer 1:54.967 fehlen ihm gerade einmal 0.381 Sekunden auf die Tages-Bestzeit seines Teamkollegen. Auch war diese Zeit für einen Platz in den Top-5 des zweiten Testtages gut.

Für Rins also kein Grund, den Kopf zu verlieren. Ganz im Gegenteil, der Suzuki-Pilot ist mehr als zufrieden mit seiner Leistung. "Für mich lief es heute sehr gut", fasst er zusammen. Grund dafür ist der Verlauf des Tages. "Wir haben gar nicht viele neue Dinge ausprobiert, sondern uns nur auf die Rennpace konzentriert." Gute Zeiten und starke Konstanz wie die von Rins und auch Teamkollege Iannone zeigen, dass die Suzuki GSX-RR in dieser Saison ein funktionierendes Paket zu sein scheint.

"Unsere Pace ist sehr gut und auch auf eine Runde waren wir schnell", lobt Rins sich und sein Team. Ähnliches ließ auch Iannone von seiner Seite der Garage hören. Für den letzten Testtag am Samstag steht für Rins nun noch ein Punkt auf der Liste: Die Rennsimulation. "Wir wollen herausfinden, wo wir wirklich stehen", so der Spanier. Bisher macht es den Anschein, als könnten die Suzuki-Piloten 2018 weit vorn im MotoGP-Feld zu finden sein.