Pol Espargaro kehrte am ersten Testtag der MotoGP 2018 in Katar zurück in den Sattel seiner KTM RC16. Ein kurzes Comeback, wie sich herausstellen sollte. Denn nach nur einem Tag entschließt sich Espargaro zu einer weiteren Pause: Am morgigen Freitag überlässt der Spanier sein Motorrad Testfahrer Mika Kallio, wie er verkündete.

Pol Espargaro: So kam es zu seinen Schwierigkeiten

"Es ist gut, wieder da zu sein und fahren zu können. Aber ich fühle mich noch nicht bereit genug, um morgen weiterfahren zu können. Ich konnte ein paar Runden drehen und ziemlich viel fahren, aber ich bin nicht in der Verfassung um normal zu fahren", begründete Espargaro gegenüber der offiziellen MotoGP-Seite seine Entscheidung. Der Moto2-Weltmeister von 2013 kämpft immer noch mit den Folgen seines Highspeed-Crashs beim Sepang-Test.

Damals blockierte beim zweiten Testtag beim Anbremsen von Kurve 4 die Bremse seiner KTM bei über 250 km/h. Espargaro und sein MotoGP-Bike flogen in Richtung der äußeren Streckenbegrenzung ab. Danach war der Test für ihn gelaufen, später wurde ein Bruch des vierten Lendenwirbels diagnostiziert. Damit war Espargaro auch für die Testfahrten auf dem Chang International Circuit in Buriram (Thailand) außer Gefecht gesetzt.

In Katar wollte es Espargaro wieder versuchen, doch schon nach dem ersten Tag sind die Schmerzen zu groß. Daher übernimmt Mika Kallio. Für Espargaro eine logische Entscheidung: "Wir sind ein Team und wenn ich nicht in der Verfassung bin, das Bike zu verbessern, dann kann ich nicht egoistisch sein, denn das fällt irgendwann wieder auf mich zurück. Mika wird einen besseren Job auf dem Bike machen als ich."

Espargaro: KTM-Riding-Coach für Smith und Kallio

Espargaro selbst stellt sich voll in den Dienst des Teams, bietet der KTM-Mannschaft in jedem Bereich seine Hilfe an. So kommt es, dass Espargaro am Freitag als Riding Coach für seine Teamkollegen Kallio und Smith fungieren wird. "Ich werde versuchen, so viel wie möglich zu helfen. Ich werde auf der Strecke draußen sein und die anderen Fahrer beobachten und Tipps geben, um meinen Teamkollegen zu helfen und das Bike zu verbessern", kündigt er an.

Von Espargaros Input dürften Smith und Kallio auf jeden Fall profitieren. KTM hatte sich für die Wintertests ein strenges Programm auferlegt, testete unzählige neue Teile und stellte viele Vergleichstests mit dem 2017er-Motorrad an. Zuletzt in Thailand etwa präsentierte man eine neue Wingletverkleidung, bei der die Flügel nicht nur vorne am Motorrad angebracht sind, sondern ein zweiter Satz auch an den Seiten. Espargaro konnte diese Entwicklung wegen seiner Verletzung nicht ausprobieren. In Katar geht ihm durch seinen freiwilligen Verzicht weitere wichtige Testzeit durch die Lappen. Safety first bei Espargaro.