Johann Zarco stellt das Yamaha-Werksteam mit seinen Starpiloten Valentino Rossi und Maverick Vinales langsam aber sicher ziemlich bloß. Nicht nur, dass die Factory-Fahrer für das Rennen in Valencia am Sonntag auf das schon die gesamte Saison von Zarco verwendete 2016er-Chassis zurückwechselten und damit deutlich langsamer waren als der französische Rookie. Am Dienstag durfte Zarco erstmals auf der 2017er-Yamaha Platz nehmen, fuhr direkt auf den zweiten Rang in der Zeitenliste und hatte absolut keine Beschwerden über das für ihn neue Motorrad.
Rossi und Vinales hatten, wenn Temperaturen und Streckenbedingungen nicht absolut ideal für die 2017er-Yamaha waren, ja stets über massive Grip-Probleme am Hinterrad geklagt. Zarco hingegen erkannte am neuen Motorrad nur Vorteile: "Mir wäre nichts aufgefallen, was schlechter ist. Ich bin mit dem neuen Bike sehr glücklich, denn mit dem alten war ich auch zwar schnell, habe aber viel mehr Energie gebraucht. Mit der neuen Maschine kann ich meiner Meinung nach ein Drittel Energie einsparen. Das ist im Rennen so wichtig."
Die massive Kraftersparnis auf der 2017er-Version der Yamaha M1 führte Zarco vor allem auf das unterschiedliche Verhalten in den Anbremszonen zurück. "Mit dem neuen Motorrad habe ich beim Bremsen ein viel besseres Gefühl. Es ist viel stabiler. So kann ich mich besser auf die Kurven vorbereiten und wesentlich entspannter fahren. Es macht auch einfach mehr Spaß."
Zarco nimmt Valencia-Bestzeit ins Visier
Zarcos Bestzeit am Dienstag war eine 1:30.389, womit er exakt zwei Zehntelsekunden langsamer war als der Tagesschnellste Maverick Vinales. Der war seinerseits aber auf der von Zarco in dieser Saison verwendeten 2016er-Yamaha unterwegs. Mit dem für ihn neuen Motorrad sieht Zarco für den zweiten Testtag am Mittwoch noch deutlich Luft nach oben: "Wir haben jetzt schon ein fast perfektes Bike mit sehr guter Traktion. Mit ein paar Anpassungen am Setup sollte eine 1:29er-Zeit machbar sein. Ich glaube, dass uns das gelingen wir." Am vergangenen Rennwochenende hatte das genau ein Fahrer ein einziges Mal geschafft: Marc Marquez in Qualifying 2 mit 1:29.897 Minuten.
Neben der Jagd auf die Bestzeit will Zarco am Mittwoch vor allem eine volle Renndistanz in Valencia mit einem Reifensatz absolvieren, also 30 Runden auf denselben Pneus abspulen. "Ich bin gespannt, wie es laufen wir. Ich glaube aber nicht, dass ich da ein schlechtes Gefühl haben werde", rechnet Zarco nicht mit negativen Überraschungen.
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