Valentino Rossi hatte es in seiner über zwei Jahrzehnte dauernden Karriere schon mit vielen Rivalen zu tun: Max Biaggi, Sete Gibernau, Casey Stoner, Jorge Lorenzo oder Marc Marquez, um nur einige von ihnen zu nennen. Nun bekam es der MotoGP-Altmeister aber mit einer ganz neuen Art von Gegner zu tun. Er trat in einem Rennen gegen einen von seinem Arbeitgeber Yamaha entwickelten, motorradfahrenden Roboter an: Den Motobot.

Yamaha arbeitet seit 2015 an der Entwicklung des Motobots. Dabei handelt es nicht um ein autonomes Fahrzeug, sondern um einen Roboter, der wie ein Mensch eine gewöhnliche Yamaha R1 bedient. Er schaltet, beschleunigt, bremst und nimmt Schräglagen ein. Lediglich beim Anhalten ist der Motobot auf externe Hilfe angewiesen.

In der Entwicklung des Motobots setzte man sich bei Yamaha für das Jahr 2017 zwei große Ziele. Zum einen wollte man erstmals auf einer Geraden eine Spitzengeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern erreichen, was auch gelang. Zum anderen wollte man MotoGP-Legende Rossi auf einer Runde um den 3,2 Kilometer langen Thunderhill Raceway Park in Nordkalifornien schlagen.

Im Rennen Motobot gegen Valentino Rossi zog der Roboter gegen den routinierten Rennfahrer aber deutlich den Kürzeren. Während Rossi den Kurs in 1:25.74 Minuten umrundete, brauchte der Motobot für einen Umlauf 1:57.50 Minuten, war also knapp 32 Sekunden langsamer. "Ein großartiger Fortschritt, Motobot. Ich hoffe, dass noch mehr von dir kommt", muntert Rossi seinen computergesteuerten Kollegen auf.

Valentino Rossi im Rennen gegen den Yamaha-Motobot (02:38 Min.)

Yamahas Ziel bleibt es, mit dem Motobot früher oder später die schnellsten Menschen auf zwei Rädern schlagen zu können. Die dadurch gewonnenen Erkenntnissen will man auf andere Fahrzeuge, wie Ski-Doos, Jet-Skis oder Motorboote ummünzen.