"Ich hoffe und glaube, dass ich auch im Rennen so stark sein kann wie heute. Ich glaube daran, dass ich hier gewinnen kann", kündigte Johann Zarco bereits am Samstag nach dem Qualifying zum MotoGP-Rennen in Sepang an. Diesen Worten ließ der Tech3-Yamaha-Pilot beim Malaysia-GP Taten folgen. Zarco führte lang und fuhr am Ende als Dritter über die Zielinie. Den Grundstein dafür legte er früh.

Zarco legt Grundstein mit Reifenwahl und gutem Start

Denn vor dem Start entschied sich Zarco, im Gegensatz zu vielen seiner Fahrer-Kollegen, hinten für den weichen Regenreifen. Eine Wahl, die aus den Top-10 im Ziel neben Zarco nur Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa und KTM-Fahrer Pol Espargaro getroffen haben. Zarco hatte allerdings allen Grund für seine Wahl und hat sich dabei an das nasse FP2 vom Freitag zurück erinnert.

"Als es zu regnen begann, habe ich mir Sorgen gemacht. Am Freitag war ich unter diesen Bedingungen nicht schnell, daher habe ich den weichen Reifen aufziehen lassen", berichtete Zarco nämlich nach dem Rennen. Doch nicht nur die Reifenwahl war entscheidend, sondern auch der Start. Denn aus der ersten engen Serpentine fuhr Zarco als Führender heraus.

"Mein Start war gut, aber auch Jorge ist gut weggekommen. Er und Marc sind in Kurve eins weit gegangen. Ich bin innen durch und habe dann das Rennen angeführt", schilderte Zarco die Situation aus seiner Sicht. In dieser Position konnte er seinen anfänglichen Grip-Vorteil voll ausnutzen. Zarco zog bereits in der ersten Runde um 1,5 Sekunden davon, erst am Ende von Runde sieben betrug sein Vorsprung erstmals weniger als eine Sekunde. Im neunten Umlauf überholten ihn schließlich Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso innerhalb von wenigen Kurven.

Zarco muss Sieg-Hoffnungen in Sepang begraben

Zarcos Hoffnungen, mit ihnen um den Sieg zu kämpfen, hatten sich dann auch relativ schnell in Schall und Rauch aufgelöst: "Ich habe beim Beschleunigen viel verloren, aber ich glaube nicht, dass es am Hinterreifen lag. Ich hatte einfach allgemein Probleme mit dem Grip, von daher war der weiche Reifen eine gute Wahl. Zwei Mal habe ich fast das Heck verloren beim Versuch, ihnen zu folgen. Danach habe ich mir gesagt: 'Stell bloß nichts Dummes an. Hoffentlich bauen ihre Reifen ab und ich kann sie wieder einholen.'"

Doch das sollte nicht passieren. Stattdessen machte kurzzeitig Marc Marquez von hinten Druck. Zarco konnte den WM-Leader aber in Schach halten. Näher als 1,5 Sekunden kam Marquez nie an Zarco heran, am Ende begnügte sich Marquez mit P4. "Es gab einen Moment im Rennen, da hatte Marc aufgeholt. Aber ich konnte nochmal pushen und bin jetzt happy mit diesem dritten Platz", freute sich Zarco nach dem Rennen.

P3 in Malaysia: Zarco heimst zwei Titel ein

Dieser dritte Platz reicht Zarco übrigens auch, um sich neben dem Titel "Rookie of the Year" auch den Titel des besten Satelliten-Fahrers 2017 zu sichern. 154 Punkte hat Zarco bis hierhin gesammelt, die ärgsten Verfolger Danilo Petrucci (121) und Cal Crutchlow (104) können den Franzosen beim Finale in zwei Wochen in Valencia nicht mehr einholen. Klar, dass Zarcos Freude darüber ebenfalls riesig ist.

Johann Zarco steht jetzt als bester MotoGP-Satelliten-Fahrer 2017 fest, Foto: Tech 3
Johann Zarco steht jetzt als bester MotoGP-Satelliten-Fahrer 2017 fest, Foto: Tech 3

"Das war ein sehr gutes Jahr. Das Ziel war es, der beste Rookie zu sein, denn Jonas ist stark und auch Alex kann mit der Suzuki stark sein. Er hat sich aber am Anfang des Jahres ziemlich schwer verletzt. Auch, wenn ich schon Rookie of the Year bin, habe ich auch über den Titel des besten Satelliten-Fahrers nachgedacht. Es ist schön, dass wir diesen Titel schon vor Valencia einfahren konnten", so Zarco. 2017 zeigte der Tech3-Pilot viele starke Leistungen. In Sepang sorgte er nun erneut für ein Glanzlicht.