Die Ausgangsposition für den Grand Prix von San Marino war für Maverick Vinales trotz Pole Position alles andere als ideal. Denn im Gegensatz zu Freitag und Samstag präsentierte sich der Urlaubsort Misano am Renntag nicht von seiner sonnigen Seite. Stattdessen setzte starker Regen die Strecke völlig unter Wasser. Bedingungen, bei denen Yamaha und insbesondere Maverick Vinales in dieser Saison Probleme haben.

Im Kampf um den Sieg redete Vinales zwar auch am Sonntag kein Wörtchen mit, ein völliges Debakel konnte er mit Platz vier aber abwenden. Nur drei Punkte verlor er somit auf WM-Leader Andrea Dovizioso, der direkt vor ihm landete. "Es ist wirklich ein positives Resultat für uns. Ich bin zufrieden", stellte Vinales daher auch fest. "Wenn man daran denkt, dass ich am Sachsenring im Regen-Qualifying nur Elfter war und 1,5 Sekunden verloren habe, war das heute eine gute Steigerung. Ich konnte ziemlich konstante Rundenzeiten fahren, vor allem in der Mitte des Rennens."

Vinales fordert von Yamaha weitere Fortschritte

Wunschlos glücklich ist der ehrgeizige Vinales damit freilich nicht. In Misano gelang ihm auf nasser Fahrbahn mit dem neuen Chassis lediglich eine Verbesserung an der Front, am Hinterrad fehlt es der Yamaha weiterhin an Traktion. An diesem Wochenende wurde dieses Problem durch einen asymmetrischen Hinterreifen beim Beschleunigen aus, aber auch mitten in den Linkskurven verstärkt.

Links herum hatte Vinales in Misano Probleme, Foto: Yamaha
Links herum hatte Vinales in Misano Probleme, Foto: Yamaha

"Da hat es sich angefühlt als würde ich auf Eis fahren", erklärt Vinales. "Ich bin das ganze Rennen über vielleicht fünf Mal in einer Linkskurve mit dem Knie auf den Boden gekommen. Wir sind mit dem neuen Chassis auf dem richtigen Weg, müssen uns aber weiter verbessern." Vinales sieht hier vor allem im Bereich der Elektronik noch Verbesserungsbedarf.

Generell blickt Vinales den ausstehenden fünf Rennen optimistisch entgegen. "Wenn Valentino zurückkommt, ist es schon einmal gut für uns. Er kennt das Motorrad sehr genau und wir können dann unsere Daten vergleichen. Außerdem pushen wir uns gegenseitig", gibt Vinales Einblick in die Dynamik innerhalb des Yamaha-Werksteams. Auch die verbleibenden Strecken machen Vinales Mut: "In Sepang und Phillip Island haben wir ja im Winter schon getestet. Dort haben wir also schon ein Setup und ich muss am Freitag nicht bei null beginnen. Außerdem sind es generell Strecken, die der Yamaha entgegenkommen."