Jonas Folger klebt das Pech auch weiterhin am Hinterreifen seiner Yamaha. Im MotoGP-Qualifying in Misano fährt er in Q1 zwar die Bestzeit und erobert damit seinen Platz im Kampf um die Pole Position. Dann wird Folgers Zeit nachträglich aber annulliert, weil er in Kurve 16 die Track Limits verletzte.

"Ich habe es in der letzten Runde geschafft, mich nach vorne zu kämpfen. In der letzten Kurve habe ich leider den roten Streifen berührt, somit wurde die Zeit gestrichen. Ich verstehe nicht ganz, warum es diese Markierung dort am Ende des Kerbs gibt, denn man beschleunigt dort ja bereits wieder aus der Kurve. Aber so sind leider die Regeln, ich muss das nächste Mal besser aufpassen", sagte Folger in einer ersten Stellungnahme bei "Servus TV".

Startplatz 16 statt Kampf um die Pole

Statt mit Marc Marquez, Andrea Dovizioso und Co. um einen Platz in den ersten vier Startreihen zu kämpfen, war sein Qualifying somit beendet. Und Folger musste sich mit Startplatz 16 begnügen.

Das gleiche Schicksal ereilte in Misano auch Jack Miler. Der Australier zog eigentlich als Zweitschnellster gemeinsam mit Folger in Q2 ein. Allerdings hatte er in Kurve 11 die Streckenbegrenzung nicht eingehalten. Immerhin traf es Miller nicht ganz so schlimm wie Folger, denn der Australier darf am Sonntag von Platz 14 starten.

Die Nutznießer der beiden Annullierungen waren Alvaro Bautista und Karel Abraham, die die beiden Aufstiegsplätze in das finale Q2 erbten, obwohl sie eigentlich nur auf den Plätzen drei und vier in Q1 gelandet wären.

Jonas Folger im O-Ton nach dem Qualifying:

"Nein, ich habe es nicht wahrgenommen, dass ich die Track Limits nicht eingehalten habe. Schade! In Brünn ist es mir in einem Training in der letzten Kurve schon einmal passiert. Schon damals habe ich das nicht mitbekommen, weil es am Ende vom Kerb passiert ist; damit eigentlich schon auf der Geraden und nicht unmittelbar Rausfahren. Am Ende, wo der Kerb aufhört, gibt es hier in der letzten Kurve noch einen roten Streifen (den man nicht befahren darf)."

"Ich habe den Kerb ja nicht in der Breite überfahren, sondern dort, wo der Kerb quasi in die Länge gezogen wird. Davon profitiert man meiner Meinung nach nicht, das bringt überhaupt keinen Vorteil - nichtmal eine Zehntelsekunde. Daher ergibt das (die Bestrafung) für mich wenig Sinn, aber so sind die Regeln nun einmal."

"Das Positive an diesem Tag ist, dass ich diese Zeit überhaupt erzielt habe. Ich habe mein Gefühl wieder gefunden, bin lockerer geworden und konnte endlich wieder instinktiver fahren. Es hat lange gedauert, aber jetzt ist der Knoten aus Silverstone hoffentlich geplatzt."