"Ja, das war ein ziemlich heftiger Crash", gestand Marc Marquez am Freitagnachmittag in Silverstone. Im zweiten Training hatte der MotoGP-Gesamtführende zunächst einen schmerzhaften Highsider zu verkraften und stürzte gegen Ende der Session erneut. Vor allem der erste Crash hätte deutlich schlimmer enden können.

Doch Marquez verließ wieder einmal einen Unfallort unverletzt, auch wenn er sich über diesen Sturz sehr ärgerte: "Ich war sauer auf mich selbst. Ich kämpfe um die WM und muss das Risiko besser einschätzen. Der Crash war mein Fehler, weil ich nicht im Hinterkopf hatte, dass wir in Silverstone sind und ich den harten Hinterreifen drauf hatte."

Marquez agiert zu übermütig

"Ich habe die Sonne gesehen und mit gedacht, dass ich ab der ersten Runde Vollgas geben könnte. Aber das war eine Fehleinschätzung, denn die Reifen waren noch nicht auf Temperatur", gestand Marquez in Silverstone. Immerhin: Nach der Rückkehr an die Box wechselte er auf das Ersatz-Motorrad und war sofort wieder schnell. Am Ende reichte es zum fünften Platz im Tagesklassement.

Und das, obwohl sein Reservebike auf einem völlig anderen Setup war. "Aus Zeitgründen konnte meine Crew das nicht mehr ändern. Mein Vertrauen in das Motorrad war daher nicht das größte, aber die Rundenzeiten kamen dennoch." Zumindest bis wenige Minuten vor dem Ende, als Marquez erneut zu Boden musste.

"Den zweiten Crash kann ich nachvollziehen, denn da habe ich voll auf die schnelle Rundenzeit gepusht", gab Marquez zu. Trotz seiner beiden Stürze war der WM-Leader die klare Nummer eins in seinem Team, denn Dani Pedrosa erwischte wieder einmal einen rabenschwarzen Tag.

Pedrosa: Probleme mit Bodenwellen

"Es war einer der schlimmsten Tage in diesem Jahr für mich", gestand der sichtlich geknickte Katalane. "Ich habe unzählige Probleme auf dem Motorrad: In erster Linie wegen der Bodenwellen und der Stabilität des Bikes. Nicht eine einzige Runde habe ich wie gewünscht zusammengebracht."

"Sobald ich über eine Bodenwelle fahre, wird das Motorrad unruhig und schaukelt sich dann über jede weitere immer stärker auf. Ich bekomme es dann nicht mehr unter Kontrolle. Daher fällt es mir schwer, den Gashahn offen zu halten, aber auch das Hinterrad auf dem Boden zu behalten." Pedrosa kam nach zuletzt drei Podestplätzen in Folge daher nicht über Platz 17 hinaus.