"Wir müssen das vergessen" - so fasst Jorge Lorenzos auf sozialen Netzwerken seinen ersten Argentinien GP als Ducati-Fahrer zusammen. Die Saison 2017 war für den stolzen Spanier mit einem elften Rang beim Auftakt in Katar schon wenig berauschend gestartet, aber schlimmer als in Argentinien hätte es wirklich nicht kommen können. In Arabien sahen Lorenzo und seine Desmosedici GP immerhin die Zielflagge, in Südamerika schafften sie es nicht mal bis zur ersten Kurve.

Dabei hätte es gar nicht so desaströs enden müssen, glaubt Lorenzo. Der Ducati-Pilot war von Rang 16 ins Rennen gegangen und durfte sich über einen soliden Start freuen. "Ich konnte vier oder fünf Fahrer überholen", erzählt Lorenzo nach dem Rennen. Viel weiter kam er dann aber auch nicht, bevor er sich selbst aus dem Rennen räumte. "Ich habe nur noch gesehen, wie ich auf (Andrea) Ianonne zugefahren bin. Leider habe ich seinen Hinterreifen berührt und bin gecrasht."

Die Schuld sucht Lorenzo hier keinesfalls beim 'Maniac'. Es wäre zwar nicht das erste Mal, dass Iannone Lorenzo, geschweige denn einen anderen Fahrer, aus dem Rennen räumen würde, aber in diesem Fall trifft den Suzuki-Piloten keine Schuld. Stattdessen weiß Lorenzo, dass er in Argentinien ein Opfer ungünstiger Umstände geworden ist. "In der ersten Kurve war alles sehr chaotisch", rekapituliert er. "Viele Fahrer wollten jemand anderen auf der Bremse überholen. Ich war leider innen."

Lorenzo: Nicht einmal die erste Kurve beendet

In dieser Lage gab es für Lorenzo keinen anderen Weg als geradeaus. Auch, wenn dies in diesem Fall die Suzuki von Iannone war. Die Trauer und die Wut über den ersten Nuller der Saison sah man Lorenzo auf der Strecke an. Er wütete und fluchte, konnte es nicht glauben. Nach dem Rennen hat sich der Spanier aber schon wieder besser im Griff: "Es ist sehr schade. Wir haben ja nicht einmal die erste Kurve des Rennens beenden können", seufzt Lorenzo.

Die Enttäuschung wiegt aus zweierlei Gründen aber gleich doppelt schwer für den Ducati-Piloten. Denn nicht nur Lorenzo, sondern auch sein Teamkollege Andrea Dovizioso beendete das Rennen nicht. Der Italiener wurde von Aleix Espargaro aus dem Rennen gekegelt und kassierte damit ebenfalls null Punkte. Das Ducati-Totalversagen ist aber nur der halbe Grund für Lorenzos Unzufriedenheit. Mit vier überholten Piloten allein in der Startphase wäre ein besseres Ergebnis zumindest möglich gewesen. "Ich hatte heute wirklich ein gutes Gefühl für mein Bike", so Lorenzo. "Aber jetzt müssen wir nach vorne schauen und an Austin denken."