Jonas Folger hat im Qualifying zum Argentinien-GP der MotoGP in Termas de Rio Hondo ordentlich Lehrgeld zahlen müssen. Der deutsche Rookie aus dem Tech3-Yamaha-Team musste in der ersten Q2-Session seiner Karriere den ständig wechselnden Wetterbedingungen Tribut zollen und beendete das Abschlusstraining letztlich auf der elften Position. Dabei unterlief ihm und seiner Truppe ein folgenschwerer Fehler bei der Abstimmung.
Wetter verleitet Folgers Crew beim Setting der Tech3-Yamaha
"Es war komisch, weil es hat aufgetrocknet und dann hatte ich vom Gefühl weniger Grip als im ganz Nassen", beschrieb ein ratloser Folger seine Probleme am Eurosport-Mikrofon zunächst einmal ganz allgemein. Des Rätsels Lösung wurde allerdings schnell ausfindig gemacht: Folger und seine Crew haben sich schlicht und einfach bei der Abstimmung der Gabel verkalkuliert. Die ständig wechselnden Wetterbedingungen haben ihn und seine Truppe nämlich in die Irre geführt.
"Im FP4 war die Gabel etwas zu hart abgestimmt, deshalb sind wir im Qualifying vorne wieder etwas weicher gegangen. Im Qualifying war es dann so, dass es trocken wurde und dann haben wir später gebremst, dann war es zu weich auf einmal. Ich bin dann einfach immer auf Block gegangen vorne, aber habe das Bike nicht wirklich um die Kurven bekommen", präzisierte Folger seine Schwierigkeiten im Wetter-Roulette von Argentinien.
Reifenwahl war goldrichtig, meint Folger
Zumindest in einer Hinsicht haben Folger und seine Mechaniker genau den richtigen Griff getan: Bei der Reifenwahl nämlich. Der Deutsche drehte seine Runden nämlich mit der Medium-Mischung der Michelin-Regenreifen. Auf Experimente mit Slicks, wie sie etwa Andrea Iannone gewagt hatte, ließ sich Folger gar nicht erst ein. "Ich denke, die schnellsten Zeiten wurden auf Regenreifen gefahren, also war es definitiv die richtige Entscheidung, auf Regenreifen zu bleiben", unterstrich Folger.
Auch mit der Wahl der Medium-Reifen ist Folger zufrieden. Die entscheidenden Daten hierfür sammelte übrigens Teamkollege Johann Zarco, der im Q1 scheiterte. "Johann hat gesagt, dass der weiche Reifen sehr schnell abbaut. Er war das ganze Q1 auf weich unterwegs und ist nicht wirklich schneller geworden. Also haben wir gesagt: Okay, die Anderen fahren auch alle auf Medium, also die Top-Fahrer. Deswegen haben wir das auch gemacht, und das war auch richtige Entscheidung."
Folger lässt sich Optimismus nicht nehmen
Auf das Rennen blickt Folger allerdings mit Zuversicht. Schon in Katar arbeitete er sich von P18 wieder in die Top-10 nach vorne, und auch in Argentinien stimmt die Pace des Tech3-Yamaha-Rookies. Daher lässt sich Folger auch durch die Schwierigkeiten im Qualifying nicht aus der Ruhe bringen: "Ob es regnet oder trocken ist morgen, ist egal. Wir haben auch im Trockenen eine gute Pace und mit dem elften Platz ist nichts verloren." Sollte es trocken bleiben, werden er und seine Crew auf jeden Fall kein Lehrgeld zahlen müssen.
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