Der Hype um Maverick Vinales in der MotoGP hält an. Der Yamaha-Neuzugang, der die Wintertests dominiert hatte, führte das Klassement auch am ersten Trainingstag zum Katar-GP an. Über eine halbe Sekunde distanzierte er den Rest des Feldes in der ersten Session der neuen Saison.

"Ich habe am Ende einfach einen neuen Reifen aufgezogen und am Ende mein Bestes gegeben. Wenn ich das auf diesem Motorrad tue, dann bin ich im Regelfall immer sehr schnell", sagte der 22-Jährige nach dem Training selbstbewusst.

Vinales schon für das Rennen gewappnet

Wichtiger als die schnelle Einzelzeit ist aber Vinales' Tempo im Longrun. Diese stimmt den WM-Favoriten zuversichtlich: "Mit dem Rennreifen habe ich viele Zeiten im 55er-Bereich fahren können. Ich fühle mich schon sehr gut auf dem Motorrad. Wenn du das Vertrauen in deinen Vorderreifen hast, dann kannst du richtig pushen."

Nach den starken Testfahrten in Katar und dem ersten Training scheint der Spanier mit seiner Yamaha schon rennfit zu sein. Am Freitag gehe es bei der Setup-Arbeit daher nur noch um Details. "Elektronik muss sich noch ein bisschen verbessern, denn der Motor gibt in einigen Passagen noch zu viel Kraft frei. Meinen Fahrstil muss ich noch ein wenig anpassen, aber in Sektor zwei konnte ich das heute schon stark verbessern", so Vinales.

Das sind die MotoGP-Neuheiten 2017: (01:01 Min.)

Seinen Teamkollegen Valentino Rossi distanzierte er um über 1,4 Sekunden, die zweitschnellste Yamaha (Jonas Folger) um 1,2 Sekunden und am Ende konnte nur das Honda-Duo Marc Marquez und Dani Pedrosa unter eine Sekunde Rückstand halten. Kaum etwas scheint Vinales aufhalten zu können.

Keine Favoritenrolle

"Ich habe schon hundert Prozent gegeben heute. Keine Ahnung, ob ich noch etwas in Reserve habe", scherzte er nach dem Training mit Journalisten. Zu früh will er sich dennoch nicht in die Karten schauen lassen und übt sich trotz seiner Bestzeit im Tiefstapeln. "Marc, Valentino und Dani können sicher vorne mitfahren. Es wird also schwierig."

Als Hauptgegner hat Vinales für Sonntag aber jemand anderen ausgemacht: "Die Ducati sind hier wirklich stark. Auf der Geraden ziehen die wie nichts an dir vorbei und es ist schwierig, sie wieder irgendwo zu überholen." In die Karten ließen sich aber auch die Italiener am ersten Tag in Katar noch nicht schauen: Andrea Dovizioso war nur Elfter, Jorge Lorenzo landete auf Rang fünf.