Der Einstand als MotoGP-Fahrer ist mehr als nur geglückt. Jonas Folger mischte auch im ersten Freien Training zum Katar-GP in Doha die Weltspitze auf. Nach 45 furiosen Trainingsminuten wies das Zeiten-Tableau den deutschen Tech3-Yamaha-Piloten auf Platz vier aus - nur geschlagen von Maverick Vinales, Marc Marquez und Dani Pedrosa.

Dafür konnte Folger beispielsweise Superstars wie Jorge Lorenzo und Valentino Rossi hinter sich lassen. Die Konkurrenz jedenfalls ist spätestens jetzt endgültig vorgewarnt - vor allem weil Folger noch schneller hätte gehen können, wie er unmittelbar nach der Session zugab. Drei Schwachpunkte hat der Deutsche daher nach dem ersten Training ausgemacht. Die Übersicht dazu:

Katar-GP: Die drei Schwachstellen bei Folger und seiner Yamaha

Das sind die MotoGP-Neuheiten 2017: (01:01 Min.)

Schwachpunkt 1 (Eine fehlerfreie Runde): Jonas Folger hat es nicht hinbekommen, all seine besten Sektorzeiten in eine Runde zu packen. Ein Fehler, den man einem Rookie durchaus nachsehen kann, verfügt er doch bei Weitem noch nicht über die Erfahrung eines Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso oder Cal Crutchlow. Ein Blick auf die Zeiten-Listen zeigt: Ohne seinen Fehler im ersten Sektor wäre es wohl noch zwei Zehntel schneller gegangen.

Das sagt Folger dazu: "Ich habe einen großen Fehler im ersten Sektor gemacht, da war ich mir dann nicht sicher ob ich die verlorene Zeit noch gutmachen könnte. Aber wie auch immer, es war erst das erste Training und wie alle Fahrer war auch ich am Schluss mit den weichen Reifen draußen."

Überblick: Der MotoGP TV Guide 2017: (02:47 Min.)

Schwachpunkt 2 (Die Balance der Yamaha): Doch nicht nur deshalb sieht der deutsche Rookie Verbesserungspotenzial. Auch das Setup seiner Yamaha kann noch besser ausgearbeitet und verfeinert werden, ist er sich sicher. Gerade in puncto Balance ist noch nicht alles perfekt. Das hält Folger auch davon ab, die Kurven vor allem am Eingang wie gewünscht zu nehmen. So kann der Deutsche auch nicht die Stärken seiner Yamaha in den Kurven ausspielen.

Das sagt Folger dazu: "Die Balance hat auch nicht zu 100 Prozent gestimmt. Wir waren zwar am Ende noch in der Lage, diese Zeit zu fahren, aber es gibt noch viele Dinge, die wir verbessern können. Wir müssen die Balance neu einstellen, um das Einlenkverhalten am Kurveneingang zu verbessern. Außerdem müssen wir noch die Elektronik feintunen, damit sich das Bike etwas sanfter fährt."

Schwachpunkt 3 (Das Wetter): Der Losail International Circuit wartete im FP1 mit extrem schwierigen Wetterbedingungen für das MotoGP-Feld auf. Zwar ist der erwartete Regen ausgeblieben, doch der starke Wind macht die Sache für alle Klassen dennoch äußerst unangenehm. Gerade ein Rookie wie Jonas Folger leidet darunter besonders, hat er doch noch vergleichsweise wenig Erfahrung auf einem MotoGP-Bike. Windböen und starke Prisen machen die Motorräder zu echten Zicken, sogar die sonst so sanftmütige Yamaha M1.

Das sagt Folger dazu: "Das Wetter ist bei Weitem nicht so gut wie noch bei den Testfahrten. Es ist so windig, das macht es dir auf der Vorderradbremse besonders schwer. Vor allem in Kurve zwei bläst der Wind stark und stört dich. Der Wind pusht das Bike am Kurveneingang auch extrem nach außen und man hat mehr Wheelies. Da musst du härter gegen das Bike kämpfen. Unter solchen Bedingungen zu fahren ist sehr hart."