"Ich bin positiv überrascht, wie gut sich alles anfühlt", sagte Bradley Smith nach seinem ersten Tag auf der KTM RC16. "Viele Sachen an diesem Motorrad sind komplett neu für mich, wie etwa der Motor oder der Stahl-Gitterrohrrahmen, aber das grundsätzliche Gefühlt ist gut."

Ein Ritterschlag für den österreichischen Hersteller, der nach dem Wildcard-Debüt in Valencia am Dienstag bei den offiziellen MotoGP-Testfahrten zum ersten Mal seine beiden Neuzugänge Smith und Pol Espargaro einsetzen durfte. Das Ergebnis? Die Plätze 20 und 21 mit 1,6 bzw. 1,8 Sekunden Rückstand.

Beide Fahrer blieben damit schon an ihrem ersten Tag unter der schnellsten Rennrunde von Testfahrer Mika Kallio vom vergangenen Sonntag. Und das, obwohl Kallio das Motorrad seit über einem Jahr regelmäßig als Testfahrer ausführte. "Unsere Rundenzeiten sind vielversprechend", analysierte Smith.

RC16 hat großes Potenzial

"1,8 Sekunden Rückstand auf die Spitze sind okay, wenn man bedenkt, dass es noch eine ganze Liste an Bereichen gibt, in denen wir zulegen können. Pol und ich haben einen komplett anderen Fahrstil als Mika, daher ist auch beim Setup noch viel Raum für Verbesserungen." Technische Gebrechen gab es am Dienstag bei KTM keine. Pol Espargaro stürzte allerdings einmal, als die Strecke am Nachmittag langsam abkühlte.

Die beiden Neuzugänge mussten sich an ihrem ersten Tag vor allem Basisarbeit widmen: "Wir haben hauptsächlich an der Elektronik gespielt. Wir wollten einfach möglichst viel ausprobieren, um den Motor kennenzulernen." Dieser war für Smith zu Beginn noch etwas ungewohnt.

Stahl-Gitterrohrrahmen überzeugt

"Vor allem der Sound hat mich verunsichert", gestand der Brite. "Ich höre noch nicht genau, wann die Traktionskontrolle einsetzt. Generell bin ich mit dem Motor aber zufrieden, denn einen Leistungsnachteil haben wir sicher nicht. Ab dem vierten Gang zieht der Motor gut durch, einzig in den kleinen Gängen gibt es noch Probleme, die Kraft auf den Asphalt zu bringen."

Der Rahmen - KTM setzt im Gegensatz zu allen Konkurrenten statt Alu auf eine Stahlrohrkonstruktion - hat Smith hingegen bereits überzeugt: "Dieser Rahmen gibt dir ein sehr direktes Feedback und du bemerkst sofort, wie sich der Vorderreifen verhält. Daher musste ich mich gar nicht lange anpassen, weil alles sehr direkt abläuft. Man kann sehr spät bremsen und das Bike bleibt dabei sehr stabil."

Der erste Eindruck ist positiv, sodass Smith bereits in den KTM-Tenor der hohen Erwartungen einstimmt: "Niemand hier will 20. oder 21. Plätze. Die Ziele sind höher und wenn wir in den Kurven am Mittwoch noch mehr Tempo finden, sind wir auf einem guten Weg."