Solche Trainings kann man nur auf Phillip Island erleben. Im aufgrund der Absage von FP2 am Freitag nun einstündigen 3. Training zum Australien-GP wechselten die Wetterverhältnisse gefühlt 100 Mal, ständig mussten die Motorräder umgebaut und mit verschiedenen Reifen gepokert werden. Kein Wunder, dass dieses Chaos auch seine Opfer forderte. Die Yamaha-Stars Valentino Rossi und Jorge Lorenzo etwa verpassten den Einzug in Q2 ebenso wie Maverick Vinales, nur Marc Marquez machte wieder einmal alles richtig.
Die Platzierungen: Marc Marquez zeigte in FP3 erneut eine taktische Meisterleistung, bestückte seine Honda in der Schlussoffensive als erster Pilot mit einem Intermediate am Vorderrad und einem Slick hinten und fuhr so zur Bestzeit. In 1:33.155 Minuten war er 54 Tausendstel schneller als Lokalmatador Jack Miller, der völlig auf Slicks setzte. Es folgten die Espargaro-Brüder Aleix und Pol, die beide bereits über eine Sekunde verloren. Andrea Dovizioso belegte Rang fünf vor Ducati-Kollege Scott Redding. Stefan Bradl schaffte als Siebenter souverän den Einzug in Q2. MotoGP-Rückkehrer Nicky Hayden, Danilo Petrucci und Hector Barbera lösten die letzten Tickets für das finale Qualifying.
Große Namen müssen hingegen den Umweg über Q1 gehen: Maverick Vinales als Elfter, Valentino Rossi als Zwölfter oder Jorge Lorenzo als bei schwierigen Verhältnissen wieder einmal desaströser Letzter kämpfen in Q1 um die zwei verbleibenden Plätze für Q2, mindestens einer von ihnen wird also auf der Strecke bleiben.
Die Zwischenfälle: Peinlicher Sturz für Maverick Vinales: Er riskierte in der Boxeneinfahrt einen zu langen Blick auf die Videowall, kam auf die regennasse Wiese und ging bei niedriger Geschwindigkeit zu Boden. Ein Crash, wie man ihn auch nicht jeden Tag sieht.
Nach gut 20 Minuten in FP3 setzte erstmals in der Session stärkerer Regen ein, dessen erstes Opfer Stefan Bradl wurde. Er crashte ohne Vorwarnung in Kurve vier, innerhalb kürzester Zeit flogen auch Alvaro Bautista und Tito Rabat in Turn 1 beziehungsweise 8 ab.
Das Wetter: Völlig verrückte Verhältnisse im auf eine Stunde verlängerten 3. Training der MotoGP auf Phillip Island: Die Bedingungen wechselten praktisch im Minutentakt zwischen Sonnenschein und leichtem Regen. Sowohl Slicks, Intermediates als auch Regenreifen kamen zum Einsatz, phasenweise alle drei Reifenarten sogar zugleich. 42 Minuten lang lief dieses Spiel, ehe der nächste richtige Wolkenbruch begann und die bereits halbwegs getrocknete Strecke endgültig wieder unter Wasser setzte. Die Positionen waren somit bezogen.
Die Analyse: Wirkliche Schlüsse lassen sich auch nach drei Trainings auf Phillip Island nicht ziehen. Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass sich Marc Marquez aktuell durch nichts aus der Ruhe bringen lässt und Jorge Lorenzo bei gemischten Bedingungen nach wie vor völlig chancenlos ist.
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