Einen dritten Rang konnte sich Maverick Vinales in Japan erkämpfen. So richtig zufrieden ist der Suzuki-Pilot damit aber nicht. Zum einen, weil er mit seinem Triumph in Silverstone gezeigt hat, dass nicht Podien, sondern Siege das Ziel Suzukis sind. Und zum anderen, weil sich Vinales sicher ist, aus der GSX-RR mehr rausholen zu können. So auch im Rennen von Motegi.

"Ich bin nicht gut gestartet", gibt sich Vinales offen selbstkritisch. Und der verpatzte Start ist nicht das Einzige, was den Suzuki-Piloten am Rennen stört. "Leider musste ich mit Aleix kämpfen und Dovizioso konnte eine Lücke auffahren." Nach dem Kampf mit seinem Teamkollegen bleibt Vinales seiner Strategie treu. Reifenschonen und am Ende des Rennens pushen funktioniert im Fall Motegi. "Es kommt nicht überraschend, denn wir haben hart gearbeitet", erklärt Vinales deshalb. "Gewundert hat es mich nur, dass es nach meinem schlechten Start doch noch geklappt hat." Grund dafür ist neben der passenden Strategie aber auch das Aus von Bald-Teamkollege Valentino Rossi. "Als ich dann gesehen habe, das Vale gestürzt ist, habe ich versucht ruhig zu bleiben und aufs Podium zu fahren. Ich konnte zwar ziemlich schnell sein, aber es geht noch besser", übt sich Vinales am Ende wieder in Selbstkritik.

Maverick Vinales stand 2016 schon häufiger auf dem Podium, Foto: Suzuki
Maverick Vinales stand 2016 schon häufiger auf dem Podium, Foto: Suzuki

Denn der Suzuki-Pilot zweifelt keinen Moment daran, dass ein Podiumsergebnis schon lange nicht mehr das Non-Plus-Ultra für Suzuki ist. "Das ist nicht unser Limit, wir können uns noch verbessern", beschwört Vinales. Die Chance, diesen Glauben der Welt zu bewahrheiten, erhält der Suzuki-Pilot noch in Australien, Malaysia und Valencia. "Diese drei Rennen sind wichtig für uns, denn dort können wir zeigen, dass wir immer auf dem Podium landen können." Ganz unversöhnlich will Vinales das Podium in Japan dann aber doch nicht verlassen. "Wir sind am Ende ein gutes Rennen gefahren, aber ich glaube einfach, dass wir noch besser sein können."

Gratulation an den Weltmeister

Natürlich kommt Vinales trotz seines Podiums nicht umhin, dem frischgebackenen Weltmeister Marc Marquez zu gratulieren. Während Vinales sich den dritte Platz holte, fuhr Marquez auf Sieg und machte Dank des Ausscheidens von Valentino Rossi und Jorge Lorenzo den dritten MotoGP-Titel dingfest. "Ich möchte Marc gratulieren, denn er ist eine intelligente Weltmeisterschaft gefahren", so Vinales. "Er hat gepusht, wenn er musste und ist in anderen Rennen ruhig geblieben." Genau diese Darstellung gab Marquez ebenfalls von seiner Saison. Risiko nur, wenn der Nutzen dazu im Verhältnis steht.

Vinales weiß aber auch um die Schwierigkeiten seines Konkurrenten in diesem Jahr, vor allem in der ersten Hälfte der Saison. Dementsprechend lobend fügt Vinales an: "Er hat am Anfang der WM wirklich Probleme gehabt, aber das Honda-Team hat toll gearbeitet. Er verdient diese Weltmeisterschaft." Und nicht nur vom ganzen Jahr, sondern speziell von der Leistung in Motegi zeigt sich Vinales beeindruckt. "Ein Rennen zu gewinnen, wenn man versucht, die WM zu gewinnen, ist nicht leicht", hängt der Suzuki-Pilot philosophisch an.