Andrea Iannone hat sich bei einem Sturz im ersten Training zum San Marino Grand Prix in Misano verletzt. Der Italiener konnte das zweite Training der MotoGP am Freitag nicht mehr in Angriff nehmen und wird an diesem Wochenende nicht mehr auf seine Ducati steigen.

Crash sah harmlos aus

Was war passiert? Nach nur zehn Minuten der Auftakt-Session in Misano verlor Iannone in Kurve 13 die Kontrolle über seine Maschine, rutschte weg und überschlug sich im Kies. Ein auf den ersten Blick "normaler" Crash ohne ersichtliche Folgen. Der Gestürzte kam, wenn auch etwas benommen, von selbst wieder auf die Beine.

Zurück an der Box, klagte Iannone plötzlich aber über starke Rückenschmerzen, weshalb er das Medical Center aufsuchte. Dort wurde eine Röntgen- und eine MRI-Untersuchung durchgeführt, die aber keine schweren Verletzungen aufzeigen konnten. Aufgrund der starken Schmerzen wurde Iannone anschließend per Helikotper zu einem genaueren medizinischen Check in das Krankenhaus von Cesena gebracht.

Dort wurde eine Fraktur des dritten Brustwirbels diagnostiziert. "Es war eigentlich ein normaler Crash", erklärte Ducati-Boss Paolo Ciabatti. "Als er sich im Kies abgerollt hat, dürfte er einen Schlag auf den Rücken bekommen haben. Er hatte danach große Schmerzen und konnte Kopf und Oberkörper nicht wie gewohnt bewegen."

Ärzte nehmen Startverbot zurück

In einer ersten Reaktion erklärten die Ärzte Iannone für das gesamte Misano-Wochenende für nicht rennfit. Eine Entscheidung, die wenig später revidiert wurde. Am Samstagmorgen wurde dann eine weitere Untersuchung durchgeführt, bei der Iannone die Starterlaubnis für die ausstehenden Sessions erhalten hätte können. Doch die Ärzte gaben Iannone die Freigabe nicht. Er muss das restliche Wochenende zusehen.

Ein gebrochener oder angebrochener Brustwirbel birgt große Gefahren - vor allem im Falle eines erneuten Sturzes. Im schlimmsten Fall kann das zu einer Querschnittslähmung führen. So etwa einst bei Wayne Rainey, der seit einem Unfall im Jahr 1993 an den Rollstuhl gefesselt ist, ausgerechnet in Misano.