Valentino Rossi macht die Fans in seinem Wohnzimmer Misano glücklich: Gegen Ende des ersten Freien Trainings drehte er richtig am Gas seiner Yamaha und schnappte sich überlegen die Bestzeit, während Marc Marquez und Andrea Iannone stürzten.

Die Platzierungen: Schon früh in der Session zeigte Marquez auf, mit einer 1:34.615 setzte er sich an die Spitze des Feldes, nur sechs Hundertstel hinter ihm reihte sich Rossi ein. Ebenfalls stark war früh Dovizioso, der mit 1:34.014 die Spitze übernahm, dahinter platzierte sich erneut Rossi. Zwanzig Minuten vor Schluss drehte Vinales auf, er übertrumpfte Dovizioso um vier Tausendstel. Wenig später setzte sich Pedrosa mit 1:33,941 an die Spitze, während Marquez auf der Jagd nach einer neuen Bestzeit crashte. Unterdessen lieferten sich Lorenzo und Pedrosa eine Tausendstelschlacht um die Spitze, aus der Pedrosa siegreich hervorging. Er drückte die Bestzeit eine Viertelstunde vor Schluss auf 1:33.786. Bradl schlug sich auf der Aprilia wacker und fuhr kurzzeitig sogar auf Rang elf. Mit zwölf Minuten auf der Uhr verblüffte Pol Espargaro die Konkurrenz, er legte eine 1:33.642 vor. In den letzten Minuten bliesen die Konkurrenten zur Attacke, doch sowohl Marquez und Lorenzo als auch Vinales bissen sich an der Zeit des Tech3-Fahrers die Zähne aus. Dann aber drehte der Doktor auf: Rossi übernahm mit 1:33.605 die Spitze, danach legte er sogar noch eine 1:33.523 und eine 1:33.451 nach.

Die Bestzeit war Rossi damit auf seiner Heimstrecke nicht zu nehmen, Pol Epsargaro blieb über ein Zehntel hinter ihm. Dritter wurde Vinales vor Marquez und Lorenzo. Pedrosa holte Rang sechs vor Barbera, Crutchlow und Redding. Aleix Espargaro schrammte knapp an den Top Ten vorbei, Bradl wurde mit sechs Zehnteln Rückstand Zwölfter.

Die Zwischenfälle: Gleich nach der ersten fliegenden Runde musste Petrucci mit einem technischen Problem zurück an die Box und erst einmal mit dem Ersatzbike Vorlieb nehmen. Den ersten Crash der Session produzierte Iannone, der in Turn 13 nach nur zehn Minuten von der Strecke rutschte. Er überschlug sich im Kiesbett mehrfach und wirkte erst einmal mitgenommen, konnte dann aber doch aufstehen. Trotzdem musste er zum Röntgen ins Medical Centre und verpasste den Rest des Trainings.

Zur Halbzeit versenkte Laverty seine Aspar-Ducati im Kiesbett der schnellen Linkskurve 15, auch er blieb unverletzt.

Gleichzeitig wollte Rossi sich an der Box sein Ersatzbike holen, um ein anderes Setup auszuprobieren, doch es wollte nicht anspringen. Er verlor einige Minuten Trainingszeit, dann benutzte er doch wieder seine Nummer-Eins-Yamaha. Zwanzig Minuten vor Schluss erwischte es Marquez, er stürzte in Turn 10, konnte aber noch bis an die Box weiterfahren.

Sieben Minuten vor Schluss flog auch Rabat in Turn 13 ab, er blieb wohl unverletzt. Zwei Minuten später stürzte Petrucci in Turn 15, er blieb wohl ebenfalls unverletzt. In der letzten Trainingsminute ging der Motor an Reddings Ducati hoch, er musste sie abstellen.

Das Wetter: Endlich einmal keine Wettersorgen für die MotoGP: Misano empfing die Königsklasse am Freitagvormittag mit herrlichem Sommerwetter. Die Luft hatte bereits 24 Grad, der Asphalt sogar 27 Grad. Dazu strahlte die Sonne von einem wolkenlosen Himmel.

Die Analyse: Der Doktor regiert wieder in Misano. Besser hätte der Auftakt zum Rennwochenende für Rossi kaum laufen können, trotz technischer Probleme zur Sessionmitte dominierte er am Ende das Geschehen. Bitter hingegen lief es für Iannone: Er stürzte früh und verbrachte den Rest des Trainings im Medical Centre beim Röntgen.