Normalerweise bleibt Valentino Rossi sogar nach den miesesten Qualifyings optimistisch und blickt den Rennen mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein entgegen. Das verregnete Qualifying von Silverstone lief für Rossi sogar gut. Er fuhr auf den guten zweiten Startplatz hinter Lokalmatador und Regenexperte Cal Crutchlow. Dennoch war bei Rossi am Samstagabend wenig Zuversicht zu erkennen, dicke Sorgenfalten machten sich stattdessen auf der Stirn des Doktors breit.

Hauptgrund dafür ist, dass für den Sonntag kein Regen zur MotoGP-Startzeit prognostiziert ist. Auf trockener Strecke war Rossi nämlich an diesem Wochenende nie so stark, wie mit Rang zwei im nassen Qualifying. In den drei trockenen Trainings kam er nie näher als acht Zehntelsekunden an die Bestzeit heran. "Wir sind hier aktuell im Regen viel stärker", muss Rossi feststellen. "Schon im dritten Training konnte ich mich nur mit Mühe in den Top-Ten halten. Wenn es am Sonntag trocken ist, werden wir unter den aktuellen Umständen nicht sehr schnell sein."

Reifen bereiten Rossi Kopfschmerzen

Zumindest konnten Rossi und sein Yamaha-Team bereits herausfinden, wo der Ursprung der Probleme liegt. "Wir kommen einfach mit den Reifen nicht zurecht", verrät Rossi. "Am Vorderrad habe ich mit der weicheren Mischung ein gutes Gefühl, aber die wird das Rennen nicht überstehen. Mit dem Soft bekommen wir schon nach sieben oder acht Runden Probleme, der Reifen müsste aber 20 halten. Mit der härteren Variante ist es dann wieder viel schwieriger zu fahren. Dasselbe gilt für das Hinterrad."

Rossi fehlt es an Front und Heck an Grip, Foto: Yamaha
Rossi fehlt es an Front und Heck an Grip, Foto: Yamaha

Eine Veränderung an Rossis Yamaha M1 muss also her. "Wir werden am Samstagabend noch etwas anpassen", bestätigt Rossi. 20 Minuten Warm Up bleiben am Sonntagmorgen, um das gewünschte Gefühl zu erzielen. "Dass es am Samstag geregnet hat macht es nicht besser. Normalerweise wird der Grip ja im Laufe des Wochenendes besser, aber jetzt müssen wir wieder bei null beginnen. Eine Temperatur von mindestens 20 Grad werden wir brauchen, um aussagekräftige Resultate zu erhalten. Ich weiß nicht, ob wir alles ausprobieren können, das wir wollen. Vielleicht müssen wir riskieren und uns einfach für etwas entscheiden."

Mit seiner aktuellen Pace macht sich Rossi für das Rennen jedenfalls keine großen Hoffnungen: "Iannone, Vinales und Marquez sind schneller als ich und können das Tempo auch länger halten. An die Spitze setzen werde ich mich also ziemlich sicher nicht können, aber wenn ich gut starte und in den ersten Runden voll pushe, ist vielleicht etwas möglich.