Mit einem mutigen Überholmanöver gegen Pol Espargaro in der vorletzten Runde sicherte sich Scott Redding in Assen sein erstes Saison-Podium. Der Pramac-Ducati-Fahrer hatte zwar zuvor auch seinen ersten Start aus der vordersten Startreihe hingelegt, wirklich gerechnet hatte er mit diesem Erfolg dennoch nicht. Für den Briten markierte der Podiumserfolg nämlich das Ende eines regelrechten Seuchenjahres, seit er zu Pramac gewechselt ist.

Redding: Dachte schon, ich beende nie ein Rennen

Mit diesem dritten Platz endet für Redding eine gewaltige Pechsträhne. Bisher stand als bestes Saisonergebnis ein magerer sechster Platz in Austin gleich drei Crashes gegenüber. Entsprechend erleichtert zeigte sich der Brite nach dem Rennen: "Ich hatte mit dem Team einen schlechten Start. Wir hatten viel Pech, aber wir haben nicht aufgegeben. Jetzt Dritter zu werden ist einfach toll. Ich dachte schon, ich beende nie ein Rennen", vermeldete ein strahlender Redding nach der Podiumszeremonie. Das quittierte Sieger Jack Miller mit dem Einwurf: "Das Gleiche dachte ich auch."

Dabei hatte das Rennen für Redding alles andere als gut begonnen, wie er erklärte: "Ich bin in beiden Rennen schlecht gestartet. Ich wollt erst nur die Strecke verstehen und keinen dummen Fehler machen." Nach der Regenunterbrechung und dem Restart tat sich Redding lange schwer. "Im zweiten Rennen gab es viel Regen, aber kein stehendes Wasser", gab er zu Protokoll. "Ich wollte das Rennen nicht in den ersten Runden verlieren."

Reifenwahl im ersten Rennen als Vorteil

Prompt verlor er den Anschluss an die Spitze, doch dann wendete sich das Blatt, so Redding: "Diese Jungs sind einfach davongezogen und ich musste viel aufholen. Dann habe ich gesehen, wie die Anderen gecrasht sind und konnte selbst mein Limit gut verstehen. Daraufhin habe ich zwei Runden vor Schluss Pol überholen können."

Als Vorteil im zweiten Rennen erwies sich letztlich seine Reifenwahl aus dem ersten, abgebrochenen Rennen, wie Redding meinte: "Mir kam die Strecke nach dem Regen rutschiger vor. Viele von den Jungs haben sich für das zweite Rennen den weicheren Hinterreifen ausgesucht. Ich hatte den schon im ersten Rennen drauf, deshalb wusste ich, wie er funktioniert."

Einfach fand er das Rennen dennoch nicht. Der Pramac-Fahrer betonte, dass er mit den Michelin-Regenreifen nicht besonders gut zurecht kam: "Ich hatte mit dem Vorderreifen überhaupt kein gutes Gefühl. Ich weiß nicht, wo das Limit ist. Wenn es öfter regnet, können wir die Reifen vielleicht verbessern." Trotzdem konnte Redding dank Platz drei sechzehn Zähler für die WM mitnehmen und sich damit im Klassement auf den vierzehnten Rang, punktgleich mit Bradley Smith, vorschieben. Keine schlechte Ausgangslage für den Briten, der seinen Vertrag mit Pramac-Ducati noch nicht für 2017 verlängert hat.