Jorge Lorenzo, Valentino Rossi, Marc Marquez oder Dani Pedrosa - die MotoGP-Superstars haben ihre Plätze im nächstjährigen Grid bereits alle in der Tasche. Insgesamt elf Verträge für die Saison 2017 sind bereits unterschrieben. Bei einem Feld von dann 23 Piloten bedeutet das aber auch, dass noch elf Motorräder zu vergeben sind. Darunter befinden sich Perlen wie Plätze in den Werksteams von Suzuki und Aprilia oder auch die Chance, bei Tech3, dem besten Satelliten-Rennstall der letzten Jahre, unterzukommen. Wie üblich wird viel über mögliche Kandidaten spekuliert, drei Konstellationen sind sehr wahrscheinlich. Fix ist aber noch nix.

Alex Rins zu Suzuki

Ein weiteres Werksmotorrad für die MotoGP-Saison 2017 scheint vergeben. Alex Rins wird Teamkollege von Andrea Iannone bei Suzuki, wie die spanische 'As' berichtet. Rins soll einen Vertrag für zwei Jahre erhalten, der aber mit einer Option auf weitere zwei Jahre versehen ist. Welche Rahmenbedingungen hierfür genau erfüllt werden müssen, ist nicht bekannt. Die offizielle Bestätigung seitens des Herstellers soll beim nächsten Rennwochenende Ende Juni im niederländischen Assen erfolgen.

Alex Rins führt die Moto2-Weltmeisterschaft aktuell an, Foto: Tobias Linke
Alex Rins führt die Moto2-Weltmeisterschaft aktuell an, Foto: Tobias Linke

Rins hatte schon seit längerer Zeit immer wieder festgehalten, dass für ihn in der MotoGP nur ein Werksteam in Frage komme. Sein Vater meinte sogar, dass für den Fall, dass kein Factory-Platz frei wäre, ein weiteres Jahr Moto2 die bessere Variante für seinen Sohn wäre. Nun scheinen sich diese Probleme aber ohnehin in Luft aufgelöst zu haben. Für Rins kommt der Aufstieg in die Königsklasse somit nach nur zwei Jahren in der Moto2-Weltmeisterschaft, die er aktuell anführt.

Aleix Espargaro zu Aprilia

Bei einem Wechsel von Alex Rins zu Suzuki ist auch klar, dass Aleix Espargaro den japanischen Hersteller nach zwei Jahren verlassen muss. Die zweite GSX-RR ist ja bereits an Andrea Iannone vergeben. Espargaro ärgerte sich bereits in Mugello über die fehlende Wertschätzung seitens des Werks und wiederholte seine Worte am Rennwochenende in Barcelona. "Ich habe die Hoffnung mittlerweile aufgegeben", meinte er am Freitag zu einem möglichen Verbleib bei Suzuki.

Für Aleix Espargaro scheint bei Suzuki kein Platz mehr zu sein, Foto: Suzuki
Für Aleix Espargaro scheint bei Suzuki kein Platz mehr zu sein, Foto: Suzuki

Der ältere der beiden Espargaro-Brüder könnte 2017 aber dennoch wieder Werksfahrer in der MotoGP werden. Bei Aprilia ist ein Motorrad für die kommende Saison ja bereits an Sam Lowes vergeben, der zweite Platz sollte an einen der beiden aktuellen Piloten Stefan Bradl oder Alvaro Bautista gehen. Die Italiener scheinen aber mit keinem ihrer zwei Fahrer so wirklich zufrieden zu sein und haben daher die Verhandlungen mit Espargaro aufgenommen. "Ja, wir sprechen aktuell mit Aleix über einen Vertrag für 2017", bestätige Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano zuletzt in Barcelona. Für Espargaro, der laut eigenen Aussagen auch über Angebote aus der Superbike-WM verfügt, die wohl interessanteste Alternative.

Johann Zarco zu Tech3-Yamaha

Herve Poncharal und seinem Tech3-Team ist mit Pol Espargaro und Bradley Smith die gesamte Fahrerpaarung für 2017 zu KTM abgewandert. Einen Piloten für die kommenden Saison hat man mit Jonas Folger ja bereits in Le Mans bekanntgegeben, der zweite Platz im stärksten Privatteam der letzten Jahre ist aber noch zu haben. In der Pole Position dafür steht laut übereinstimmenden Medienberichten Johann Zarco. Der amtierende Moto2-Weltmeister hatte ja bereits für diese Saison Angebote aus der Königsklasse, welche ihm aber nicht attraktiv genug waren. Daher blieb er in der mittleren Klasse.

Johann Zarco könnte als erster Pilot den Moto2-Titel verteidigen, Foto: Kalex
Johann Zarco könnte als erster Pilot den Moto2-Titel verteidigen, Foto: Kalex

Nun scheint für Zarco und Tech3 alles zu passen. Der Franzose galt ja zunächst auch als heißer Kandidat bei Suzuki und darf die GSX-RR im Juli auch erstmals testen, im Rennen um den noch verfügbaren Platz scheint er aber gegen Alex Rins den Kürzeren zu ziehen. Mit dem Platz bei Tech3 kann sich Zarco aber sicherlich gut trösten. Das Team würde somit im kommenden Jahr auf ein komplettes Rookie-Line-Up mit den aktuellen Moto2-Piloten Zarco und Folger setzen.