Aleix Espargaro gestand zu Beginn des Barcelona GPs, dass ein Wechsel von Suzuki zu Aprilia für ihn im Raum stehe. Da das italienische Team mit Sam Lowes aber bereits einen festen Piloten für die Saison 2017 hat, wird es nun eng für Stefan Bradl. "Wir schauen mal, was passiert", wiegt der Deutsche jedoch ab. "Meine Priorität war und ist, bei Aprilia zu bleiben. Im Moment habe ich nicht allzu viele Optionen offen", gibt Bradl zu. Nachdem die Plätze in den Werksteams der MotoGP so gut wie vergeben sind, wird es tatsächlich eng für den Deutschen. Tech3-Teamchef Herve Poncharal gab an, für sein Team lieber zwei Jungspunde engagieren zu wollen. Damit bleiben für Bradl neben Aprilia nur noch fünf Teams, die zumindest theoretisch in Frage kommen würden.

Der Aprilia-Pilot versucht dennoch, an Rennwochenenden Ruhe zu bewahren. "In den letzten zwei Tagen habe ich mich mit dem Thema nicht beschäftigt", gibt Bradl an. "Es wird viel gesprochen. Was im Hintergrund passiert, weiß ich aber nicht und kann es auch nicht beeinflussen." Höchste Priorität hat für den Deutschen aber seine derzeitige Aufgabe und damit der Barcelona GP. An seiner Situation kann laut Bradl sowieso nur eine Partei etwas ändern: Aprilia. "Im Moment liegt sehr viel in ihren Händen", schließt der Aprilia-Pilot sein Statement zur Silly Season ab.

Stefan Bradl möchte im Aprilia-Werksteam bleiben, Foto: Aprilia
Stefan Bradl möchte im Aprilia-Werksteam bleiben, Foto: Aprilia

Barcelona: Ein Ausblick

In den kombinierten Trainingszeiten des Barcelona-Freitags liegt Bradl jedoch klar hinter Teamkollege Alvaro Bautista zurück. Nur Jack Miller und Tito Rabat - die beide am Freitag stürzten - ließ Bradl hinter sich. "Heute Morgen war ein komisches, erstes Training. Die Verhältnisse waren schwierig und mein Motorrad war überhaupt nicht auf der Höhe", klagt der Deutsche über den Vormittag, den er auf Rang 19 beendete. Im FP2 ging es dann immerhin einen Platz nach vorn, die Verbesserung am Motorrad ist laut Bradl aber enorm, vor allem in Sachen Chassis. "Danach bin ich ein bisschen schneller gewesen, aber meine schnellste Rundenzeit habe ich nicht wirklich ausnutzen können", erklärt der Aprilia-Pilot sein Dilemma. "Ich wollte den Windschatten von Bradley Smith ausnutzen, der aber nicht denselben Speed hatte wie ich."

Die Folgen für Bradl: Verluste an der Reifen-Front. Das wird auch am restlichen Wochenende das größte Problem des Deutschen. "Die Bedingungen sind hier sehr heiß, das wirkt sich auch auf den Asphalt aus. Dier Reifen überhitzen vorne und hinten gleich schnell." Für den morgigen Tag hoffen Bradl und sein Team deshalb, die Chassis-Veränderungen übernehmen zu können, um die Aprilia des Deutschen fahrbarer zu machen. Schließlich gilt es, sich für den Rest der Silly Season so gut wie möglich zu platzieren.