Nach dem ersten Trainingstag im Reich der Mitte beanstandete Weltmeister Valentino Rossi noch, dass der neue Shanghai International Circuit eher ein Formel 1 denn ein MotoGP Kurs sei. Doch die regnerischen Bedingungen kamen dem aus der zweiten Startreihe startenden Italiener entgegen und spülten ihn wortwörtlich an die Spitze!

Diese übernahm Rossi 17 Runden vor Schluss als Suzuki-Pilot Kenny Roberts ausfiel und damit Platz für den Michelin bereiften Yamaha-Star machte.

Die große Überraschung war jedoch der Ersatzmann von Alex Hofmann: Olivier Jacque. Der Franzose kämpfte sich mit seiner Bridgestone bereiften Kawasaki durch das Feld und bestätigte damit, dass die alte Formel 1 Weisheit von den überlegenen Bridgestone-Regenreifen in ähnlicher Art und Weise auch in der Motorrad-WM gilt.

Während also sein Teamkollege Shinya Nakano als erster Pilot des Rennens ausfiel, ergatterte Jacque bei seinem GP-Comeback einen sensationellen zweiten Platz noch vor Marco Melandri und Sete Gibernau!

Letzterer musste sich erst Rossi und dann seinem Teampartner geschlagen geben, der damit aus der Doppelpole von Telefonica Movistar Honda noch das Beste machen konnte.

Ebenfalls eine starke Aufholjagd bot, durch die Bedingungen begünstigt, der Italiener Max Biaggi, der von seinem enttäuschenden 14. Startplatz noch auf Rang 5 nach vorne fuhr. Eine ähnliche Performance gelang auch dem zweiten Ersatzfahrer: Jurgen van de Goorbergh landete als Ersatz für Makoto Tamada auf dem sechsten Platz noch vor John Hopkins und Colin Edwards. Die Top10 komplettierten Nicky Hayden und Ruben Xaus. Der von Rang drei gestartete Ducati-Pilot Loris Capirossi wurde hingegen trotz Bridgestone-Pneus nur Zwölfter.

Für den amtierenden Champion und WM-Spitzenreiter Valentino Rossi war der Sieg im Nassen unterdessen "die größte Überraschung meiner Karriere".