Jorge Lorenzo erlebte beim MotoGP-Wochenende in Le Mans einen fast perfekten Samstag. Die Bestzeit im dritten freien Training entglitt ihm nur um den Hauch von fünf Tausendstelsekunden. Doch in den wirklich entscheidenden Sessions war der Weltmeister wieder zur Stelle: Bestzeit und schnellste Pace von allen Fahrern im FP4, im Qualifying folgte schließlich eine ungefährdete Pole-Zeit mit einem Vorsprung von vier Zehntelsekunden auf den nächstschnellsten Fahrer, in diesem Fall Marc Marquez. Klar, dass Lorenzo ob dieser fast makellosen Leistung begeistert ist.

"Ich bin sehr happy, meine Runde war unglaublich. Das hätte ich nicht erwartet, dass ich so schnell bin", schüttelte Lorenzo nach dem Qualifying den Kopf. Immerhin fuhr er nicht einfach nur zur Pole-Position, Lorenzo drehte in 1:31.975 die schnellste Zweirad-Runde aller Zeiten auf dem Bugatti Circuit von Le Mans. Als erster Mensch überhaupt durchbrach Lorenzo damit die 32er-Schallmauer! "Ich dachte ich könnte 32 tief fahren, aber nicht 31,9", gab Lorenzo hinterher zu. "Aber ich habe mich sehr wohl gefühlt mit alten Reifen und mich gegenüber gestern um fast eine Sekunde verbessert!"

Lorenzo schießt sich auf Solo-Fahrt in Le Mans ein

Ob dieser Werte war Lorenzo voll des Lobes für sein Team und seine Yamaha. "Wir haben am Freitag eine gute Basis gefunden und uns im Detail noch weiter verbessert. Das Bike ist großartig und ich kann eine großartige Pace damit gehen", so ein zufriedener Lorenzo. Damit scheint eine Solo-Fahrt im Rennen schon fast vorprogrammiert. Schließlich konnte Lorenzo schon vier Mal in Le Mans gewinnen, nun startet er an der Sarthe gar erstmals von der Pole-Position. Die Konkurrenz jedenfalls sollte sich warm anziehen: "Im Moment sieht alles gut aus fürs Rennen, wenn die Bedingungen sich nicht arg ändern und andere Fahrer sich nicht verbessern."

Sollte dies eintreffen, dann ist Lorenzo der Sieg schon jetzt fast nicht mehr zu nehmen. Denn dann ist eine Solo-Flucht in bester und bewährter Manier des Yamaha-Piloten zu erwarten. Ein Szenario, auf das Lorenzo selbst natürlich auch spekuliert: "Ich hoffe natürlich nicht, dass sich morgen in der zweiten Rennhälfte Überholmanöver an der Spitze ereignen. Aber ich habe keine Ahnung, warum nicht öfter in der zweiten Rennhälfte ganz vorne Überholmanöver passieren. In Katar beispielsweise ist es passiert, da waren vier Fahrer sehr lang beisammen", so Lorenzo.