Frankreich ist kein gutes Pflaster für Marc Marquez, findet er zumindest selbst. In drei Jahren Königsklasse hat der ehemalige Weltmeister erst einmal gewinnen. Im Vorjahr wurde er sogar nur Vierter. Dementsprechend missmutig fällt das Urteil nach Tag eins aus. "Es war klar, dass wir in Le Mans mehr Schwierigkeiten haben würden als anderswo", ist sich Marquez sicher. Das Problem ist nach wie vor dasselbe: Die Beschleunigung. Auf der Stop-And-Go-Strecke Le Mans kommt der Nachteil der 2016er Honda besonders hervor. "Wir verlieren in Kurve drei und eins sehr viel Zeit. In der ersten Kurve liegt das vor allem an der Beschleunigung auf der Geraden", erklärt der WM-Führende.

Im Moment versuchen Fahrer und Team, dieses Dilemma irgendwie aus dem Weg zu räumen. Viel ist in diese Richtung aber noch nicht geschehen, denn Marquez' Prognose für das restliche Wochenende fällt eher miesepetrig aus. "Wir versuchen zwar, daran zu arbeiten, aber ich weiß, dass wir dieses Wochenende Probleme kriegen werden." Optimismus klingt anders. Auch die Testfahrten haben das Team in Sachen Beschleunigung nicht weitergebracht. "In dieser Hinsicht haben wir uns während der Tests in Jerez nicht verbessern können. Wir haben es versucht, aber es ist sehr schwierig, in dieser Hinsicht etwas zu tun. Wir können am Motor nichts verändern und Honda hat jetzt Zeit, andere Verbesserungen zu bringen", ärgert sich der Honda-Pilot.

Das tut der japanische Hersteller auch, wie Marquez dann auch betonte. "Wir sind dicht dran, aber es gibt noch ein paar Punkte, die wir ausprobieren wollen." Hier hören die guten Nachrichten in Sachen Beschleunigung aber auch schon auf. "Unser Problem ist aber, dass wir das auf dieser Strecke nicht können."

Winglet-Frust

Auch mit den neuen Sechsfach-Winglets ist Marquez nicht zufrieden. Nachdem das Team auf Seiten des Motors nichts zu Verbesserung der Beschleunigung tun kann, wird jetzt auf Aerodynamik gesetzt. Aber auch die will noch nicht richtig mitspielen. "Wir versuchen, etwas mit der Aerodynamik herauszuholen, aber die Winglets arbeiten noch immer nicht perfekt." Im Vergleich zu Teamkollege Dani Pedrosa setzt Marquez noch immer Hoffnungen in den neuen Trend in der MotoGP. Pedrosa hofft mittlerweile darauf, dass die Flügel von der Safety Commission verboten werden.