Andrea Iannone hat eine schwere Zeit hinter sich, nachdem er die Saison mit zwei selbst verschuldeten Nullnummern begann und in Argentinien seinen Teamkollegen Andrea Dovizioso abschoss. In Austin aber war der Italiener wie ausgewechselt. Er zeigte solide Leistungen und schaffte im Warm-Up sogar die Bestzeit, im Rennen hielt er sich von Ärger fern und fuhr nach den Ausfällen von Valentino Rossi, Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso vor ihm den dritten Rang nach Hause.

Iannone: Ich brauchte dieses Podium

Im Ziel zeigte sich der Maniac entsprechend erleichtert: "Ich bin sehr glücklich. Ich brauchte dieses Podium. Nach den ersten beiden Rennen war es sehr schwierig, das in Argentinien war ein sehr schlimmer Moment, der schlimmste meiner Karriere. Alle beobachteten mich." Die Strafversetzung in die dritte Startreihe bereitete Iannone dann auch keinen einfachen Start ins Rennen: "Die Situation im Rennen war sehr schwierig. Ich musste aus der dritten Reihe starten, das war nicht einfach. Ich hatte eine Berührung mit Dani in Turn 1 und Aleix in Turn 2. Es war vom Start weg sehr hart. Ich versuchte sicher auf dem Bike zu bleiben."

Die veränderten Wetterbedingungen mit kühlerem Asphalt machten dem Ducati-Werksfahrer seine Aufgabe nicht leichter: "Am Anfang war es für mich sehr schwierig. Die Bedingungen waren völlig anders als im Warm-Up, ich weiß nicht warum. Besonders in Turn 1 und Turn 11 und 12 war es schwierig, das Tempo zu reduzieren, weil ich keinen Grip hatte. Ich versuchte, es zu kontrollieren, aber es war schwierig, ans Limit zu gehen." Das Limit ist mit den neuen Reifen allerdings nicht leicht zu erspüren, so Iannone: "Ich nutze alte Referenzen, im FP1 erinnerte ich mich an die letztjährigen Bremspunkte, aber ich musste sie anpassen. Der Fahrstil ist total anders."

Andrea Iannone zeigte sich in Austin geläutert, Foto: Ducati
Andrea Iannone zeigte sich in Austin geläutert, Foto: Ducati

Eine Chance auf den Sieg sah Iannone für sich dieses Wochenende ohnehin nicht. Er gab zu: "Marc ist auf dieser Strecke immer sehr stark. Wir hatten das ganze Wochenende gutes Potenzial und waren schnell, also versuchten wir, die Lücke zu schließen, aber Marc verbesserte sich mehr als ich. Für uns war es dann wichtig, das Rennen zu beenden. 11 Sekunden Rückstand ist viel, aber wir konzentrieren uns jetzt auf die Zukunft. In Europa werden wir versuchen, die Lücke zu Marquez und Lorenzo zu schließen und in Zukunft unser erstes Rennen zu gewinnen."

Der Maniac zeigt Reue

Auch insgesamt scheint bei Iannone ein neuer Wind zu wehen, er zeigte sich in Austin einsichtig und ehrlich reuig für den Crash in Argentinien. Seinen Einspruch gegen die Rückversetzung in der Startaufstellung zog er sogar zurück und erklärte: "Im letzten Rennen, das war ein richtig schlimmer Moment. Ich bin mit der Strafe einverstanden. Es war korrekt, eine Reihe weiter hinten zu starten, eine gute Entscheidung. Dieses Jahr ist alles anderes, es gibt neue Regeln. Die Rennleitung ist strenger zu mir und allen anderen." Nach einem dritten Rang allerdings redet sich Iannone da leicht, auch das weiß er: "Sicher wäre ich lieber eine Reihe weiter vorn gestartet, aber jetzt bin ich ja gut ins Ziel gekommen."