Die aerodynamischen Flügel an MotoGP-Maschinen sorgten in den letzten Tagen für große Aufregung. Die Honda-Piloten Dani Pedrosa und Cal Crutchlow etwa beschwerten sich über gewaltige Turbulenzen, die vor allem die Flügelmonster von Ducati auf den Geraden verursachen. Nicht zu vergessen die Gefahren im Fall einer Kollision. Hier könnten die nach vorne und zur Seite abstehenden Winglets schwerwiegende Verletzungen zur Folge haben.

Trotz, oder gerade wegen der Aufregung in der MotoGP-Klasse hielten die aerodynamischen Elemente mittlerweile auch in den kleineren Klassen Einzug. Dominique Aegerter fuhr bei den Testfahrten in Katar erstmals mit Flügeln am Heck seiner Kalex, die vom Team selbst und nicht vom Hersteller entwickelt wurden. Diese hatten ausschließlich den Zweck, für Turbulenzen zu sorgen und es nachkommenden Fahrern so zu erschweren, den Windschatten zu nützen. Diese Flügel wurden noch während dem Rennwochenende verboten, da sie breiter als die Sitzbank der Kalex waren. Nun beschloss die Grand Prix Commission das sofortige Verbot aller aerodynamischen Flügel in der Moto2.

In der Moto3 zeigt man sich etwas nachsichtiger. Hier experimentierte Mahindra als erster Hersteller mit Winglets und die Versuche dürfen zumindest in dieser Saison weiter gehen. Das Verbot von aerodynamischen Flügeln tritt hier erst 2017 in Kraft

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Man stellt sich die Frage, warum man den Flügelsalat in den kleinen Klassen offensichtlich als zu gefährlich erachtet, bei den deutlich größeren Geschwindigkeiten und höheren Motorradgewichten in der MotoGP aber keinerlei Bedenken hat. Vielleicht möchte man Ducati, das auch durch die Winglets wieder zu Honda und Yamaha aufschließen konnte, nicht wieder auf direktem Weg ins sportliche Niemandsland der Königsklasse schicken. Der Show-Gedanke sollte aber immer dann zweitrangig sein, wenn die Fahrer unnötig gefährdet werden und das ist zumindest nach Ansicht einiger Piloten durch die Flügel der Fall. (Markus Zörweg)