2015 war für Fernando Alonso die mit Abstand schlechteste Formel-1-Saison seit seinem Debütjahr 2001. Nur elf Punkte konnte der Spanier in Diensten von McLaren mit der neuen Power Unit von Honda in 18 Saisonrennen erringen, was am Ende Gesamtrang 17 bedeutete. Harte Zeiten also für den zweifachen Weltmeister, der sich im abgelaufenen Jahr vor allem über die leistungsschwache und noch dazu defektanfällige Honda-Power-Unit ärgerte.

Doch ein Fahrervertrag beim japanischen Giganten hat auch seine Vorteile. So durfte Alonso am vergangenen Wochenende auf der firmeneigenen Rennstrecke in Motegi eine MotoGP-Honda RC213V der abgelaufenen Saison testen. Er drehte im Rahmen einer großen Veranstaltung Hondas einige Runden auf dem Motorrad und zeigte sich begeistert: "Vielen Dank an Honda, dass sie mir die Chance gegeben haben, auf so eine Traummaschine zu steigen. Das war wirklich eine einzigartige Erfahrung." Tipps für den richtigen Umgang mit dem über 260 PS-starken MotoGP-Monster erhielt Alonso zuvor von Repsol-Honda-Werkspilot Marc Marquez.

Alonso kam mit seiner Ausfahrt in Motegi dem amtierenden Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton zuvor. Der hatte nämlich bereits im Sommer erklärt, irgendwann einmal ein MotoGP-Bike fahren zu wollen: "Ich würde gerne mal eine MotoGP-Maschine testen. Mich interessiert, ob ich damit überhaupt umgehen kann." Hamilton gestand sogar, ursprünglich eher zum Zweiradsport tendiert zu haben. "Motorräder waren meine erste Liebe. Als mir mein Vater das erste Kart kaufte, war das eigentlich nicht das was ich wollte. Ich hatte mir ein Motorrad gewünscht. Ich bin aber nicht enttäuscht, wie sich die Dinge dann für mich entwickelt haben", schmunzelte er.

Die Liebe zum Motorradsport unter den Formel-1-Piloten ist jedoch keine neue Entwicklung. Michael Schumacher etwa testete während seiner aktiven Zeit bei Ferrari eine MotoGP-Ducati und war nach seinem Karriereende im Vierradsport ja sogar eine Saison in der IDM-Superbike-Klasse unterwegs.