Nachdem Andrea Iannone 2013 mit Pramac Ducati in die MotoGP aufstieg, lief das erste Jahr für den Italiener durchwachsen. Auf viele respektable Ergebnisse folgten viele Stürze. Zur Saison 2015, nach dem vorzeitigen Abtritt Cal Crutchlows, wurde im Ducati-Werksteam ein Platz auf der zweiten Desmosedici frei.

Die Italiener ergriffen die Chance, mit Iannone und Dovizioso ein rein italienisches Team aufzubauen. Der Traum ging mit Valentino Rossi nur mäßig in Erfüllung. Iannone jedoch nutzte seine Chance und steigerte seine Leistungen im Laufe der Saison konstant. In Mugello konnte er sogar ein Podium vor heimischen Fans einfahren.

Für Andrea Iannone läuft es in dieser Saison sehr gut, Foto: Ducati
Für Andrea Iannone läuft es in dieser Saison sehr gut, Foto: Ducati

Teamkollege mit Problemen

Ein weiteres Podium sicherte sich Iannone beim Saisonauftakt in Katar. Damit kommt er zwar nicht an Teamkollege Dovizioso heran, der bisher fünf Mal in dieser Saison aufs Podium durfte, aber laut Iannones Manager Carlo Pernat dürfte sich das bald ändern. "Dein erster und größter Rivale ist der Teamkollege", sagte Pernat gegenüber Motorsport.com. "Ihn zu schlagen, hilft ihm, sich zu verbessern. Das ist sicher."

Da Dovizioso zurzeit mit einigen Problemen zu kämpfen hat, liegt Iannone mittlerweile in der Gesamtwertung vor seinem Teamkollegen. Dreißig Punkte trennen die beiden voneinander. Pernat weiß, woher dieser Vorsprung kommt. "Andrea fällt nur noch sehr selten und ist einer der wenigen, der alle Rennen beendet hat", so der Italiener. "Er hat sich sehr gesteigert, ihm hat nur etwas Konstanz gefehlt. Jetzt versteht er, wann es wichtig ist, sich auf WM-Punkte zu konzentrieren."

In dieser Saison schaffte es Andrea Iannone schon zweimal aufs Podium, Foto: Ducati
In dieser Saison schaffte es Andrea Iannone schon zweimal aufs Podium, Foto: Ducati

Eine große Zukunft

Weiterhin erklärt Pernat, wie es Iannone gelungen ist, an diesen Punkt zu gelangen. "Mit 26 ist man kein Kind mehr. Er ist erwachsen geworden", so Pernat. "Ich denke, er kann nun eine große Rolle im Sport spielen. Das weiß er." Auch seinem Team soll dies aufgefallen sein. "Andrea ist sehr rational. Er reagiert wie ein Routinier und hat schon einiges an Erfahrungen gesammelt."

Für die Zukunft sagt Pernat dem 26-Jährigen Großes voraus. "Er ist die Art von Fahrer, die große Dinge erreichen können", so Iannones Manager. "In diesem Jahr will er die Weltmeisterschaft als Vierter beenden. "2016 kommt es auf das Motorrad an. Man darf nicht vergessen, dass es eine völlig neue Maschine ist und das Team noch keine Daten oder ähnliches hat." Trotzdem ist sich Pernat sicher, dass man noch viel von Iannone hören wird. "Ich bin mir sicher, dass Andrea früher oder später Weltmeister wird, in den nächsten drei Jahren mindestens."

Das ein Sieg noch in dieser Saison möglich ist, will der Italiener nicht ausschließen. "Ich denke, dass Ducati dieses Jahr noch ein Rennen gewinnen wird. Der zweite Platz reicht nicht mehr. Ich glaube wirklich an einen Sieg, also warum nicht in Misano?" Hochtrabende Worte, doch ein Heimsieg für die Roten wäre auch für die italienischen Fans ein krönender Abschluss für das kommende Rennwochenende.