Danilo Petrucci hat es endlich geschafft. Im 62. MotoGP-Rennen seiner Karriere pilotierte der Italiener im Regen von Silverstone seine Pramac-Ducati zum ersten Mal auf das Podest. Nach einem starken Rennen musste sich Petrucci als Zweiter nur dem überlegenen Valentino Rossi geschlagen geben.

"Das ist unglaublich", ließ er seiner Freude über dieses Ergebnis freien Lauf. Ganz erklären konnte er sich seine Leistungsexplosion allerdings nicht. "Ich war im Nassen immer schon schnell und bin mit langsameren Bikes schon auf Platz elf oder zwölf bei Regenrennen gefahren. Diesmal habe ich gleich zu Beginn viele Position gut gemacht und plötzlich war ich direkt hinter Pedrosa und Lorenzo."

Aufholjagd auf Rossi

Doch damit noch lange nicht genug. Petrucci kassierte die beiden Weltmeister wenige Runden später und matchte sich anschließend mit Andrea Dovizioso um Platz drei, woraus nach dem Sturz von Marc Marquez ein Duell um Rang zwei wurde. "Dann sind wir sogar immer näher an Rossi heran gekommen", so Petrucci.

"Ich habe hart gepusht und hatte Dovi direkt im Nacken. Wahrscheinlich war das der Grund, warum wir so rasch auf Rossi aufholen konnten. Aber er hat dann ja ohnehin Ernst gemacht und ist dann wieder davongezogen."

Petrucci kann aber auch mit dem zweiten Platz gut leben. "Ich musste am Ende gar nicht mehr ganz ans Limit gehen, weil ich mit meiner Position ja ohnehin schon sehr zufrieden war. Ich wäre sogar mit Platz drei zufrieden gewesen, aber Rang zwei ist natürlich unglaublich. Noch mehr zu pushen, wäre etwas zu riskant gewesen. Man hat ja einige Fahrer abfliegen sehen", führte der Italiener aus.

Pramac-Box zitterte mit

Auch das nicht gerade erfolgsverwöhnte Pramac-Team zitterte mit Petrucci mit und verspürte große Erleichterung, als die Zielflagge endlich fiel. "Meine Crew hat mir vorhin gesagt, dass sie in jeder Kurve Angst um mich hatten. Alle haben die Daumen gedrückt, dass ich nicht abfliege. Ich habe mich aber sehr sicher gefühlt, denn ich finde das Fahren im Nassen toll. Das liegt meinem Fahrstil einfach."

In der WM-Wertung kletterte Petrucci dank der 20 in SIlverstone gesammelten Punkte sogar auf den achten Platz und überholte damit Fahrer wie Maverick Vinales, Cal Crutchlow oder Pol Espargaro.