Ganz Mitteleuropa atmet nach dem Ende der Hitzewelle erst einmal auf. Wenig Freude an der Wetterumstellung hatten allerdings die MotoGP-Piloten. Bei den Testfahrten am Montag hätten alle Fahrer die Pneus von Michelin, ab 2016 neuer Exklusivreifenlieferant der MotoGP-Klasse, probieren können. Normalerweise ist diese Aufgabe ja den Testfahrern der einzelnen Werke vorbehalten. Doch auch in Brünn sollten die Einsatzfahrer nur wenige Runden auf Michelin abspulen.

Der Test begann um 10 Uhr, doch noch vor Mittag begann es zu regnen. Der Niederschlag wurde fortan heftiger und kaum ein Fahrer wagte sich auf die Strecke. Am frühen Nachmittag verließen viele Fahrer bereits das Paddock. Die Spitzenpiloten verzichteten vollkommen auf einen Einsatz, lediglich Alvaro Bautista, Cal Crutchlow oder die Pramac-Fahrer spulten ein paar Umläufe ab. Danilo Petrucci testete sogar erstmals den Intermediate-Reifen, der 2016 seine Premiere feiern wird. Offizielle Zeitnahme sowie Statements der Piloten gibt es aber leider aus vertraglichen Gründen nicht.

An den Einsatz von Slicks war nicht zu denken, Foto: Kawasaki
An den Einsatz von Slicks war nicht zu denken, Foto: Kawasaki

Besonders viel Action wäre in Brünn am Montag wohl aber auch bei guten Verhältnissen nicht zu erwarten gewesen. Bei den vorangegangenen Tests gab es immer viele Stürze - das möchte kein Pilot, der um den Titel kämpft, riskieren. "Wenn ich mir ansehe, wie es zuletzt immer geendet hat, hält sich meine Vorfreude in Grenzen", meinte etwa Jorge Lorenzo am Donnerstag. Er flog bei den letzten beiden Michelin-Tests jeweils heftig ab. "Wir müssen einfach vorsichtig sein." Im Regen von Brünn bedeutete Vorsicht null Runden.

Ähnlich sah Teamkollege Valentino Rossi, der am vergangenen Wochenende erstmals 2015 die WM-Führung an Lorenzo abgeben musste, die Testfahrten: "Es ist sehr eigenartig, in dieser entscheidenden Phase der Saison, schon an das nächste Jahr zu denken." Marc Marquez spielte generell mit dem Gedanken, den Montagstest auszulassen.