Ducati lässt in Mugello weiterhin die Muskeln spielen. Nach drei Bikes in den Top-5 in FP1 zeigte der Motorrad-Gigant aus Italien auch bei der Nachmittagssession des Trainingsfreitags groß auf. Mit seiner FP2-Bestzeit von 1:47.479 sicherte sich Andrea Dovizioso einmal mehr den Platz an der Spitze, unterbot dabei sogar bereits den Rennrundenrekord von Marc Marquez aus der Jahr 2013. Der spanische Doppelweltmeister und Jorge Lorenzo untermauerten mit Top-Leistungen ebenfalls ihre Ambitionen.

Die Platzierungen: Gut, besser, Andrea Dovizioso. Ohne den Vorteil der extraweichen Open-Reifen sicherte sich der Italiener beide Trainingsbestzeiten am Freitag. Dabei profitierte er wie auch die anderen Ducati-Piloten jedoch mutmaßlich vom privaten Test, den das Werk vor zwei Wochen an Ort und Stelle abhielt. 0,164 Sekunden zurück lag Marquez, der WM-Rivale Lorenzo knapp in die Schranken wies. Andrea Iannone platzierte seine Ducati auf Rang vier, gefolgt von Yamaha-Satelliten-Pilot Bradley Smith.

Cal Crutchlow, Aleix Espargaro, Scott Redding, Lokalmatador Valentino Rossi und Pol Espargaro komplettierten die Top-10. Rossi sorgte dabei für einen Schocker bei den zahlreichen Tifosi am Streckenrand, als er sich auf seiner letzten fliegenden Runde verbremste und im Kies nur knapp einen Sturz vermied. Dani Pedrosa gelang als 13. abermals kein Platz unter den ersten Zehn, womit seine direkte Qualifikation für Q2 noch stark gefährdet ist. Stefan Bradl erlebte als 16. eine deutlich bessere Session als am Vormittag.

Die Zwischenfälle: Nach rund einer halben Stunde sorgte Aspar-Pilot Eugene Laverty für den ersten Abflug der Session. Der Ire blieb glücklicherweise unverletzt, nahm das Training auf dem Nummer-2-Bike für die letzten Minute noch einmal auf. Bradley Smith musste in den letzten zehn Minuten einmal durch die Auslaufzone, vermied nach seinem Verbremser so jedoch einen Sturz. Mit ablaufender Uhr schockte dann ausgerechnet der Doktor seine zahlreichen Anhänger. Nach einem heftigen Verbremser in San Donato sah sich Rossi gezwungen, einen ausgiebigen Ausflug durch das anliegende Kiesbett zu unternehmen. Seine letzte schnelle Runde war zwar dahin, jedoch vermied der Italiener immerhin einen Sturz.

Das Wetter: Bei 24,4 Grad Asphalttemperatur und 48,4 Grad für den Asphalt machte sich das Feld der MotoGP auf zur zweiten Trainingssession des Mugello-Freitags. Vor allem der Fahrbahnbelag näherte sich bei sommerlichen Bedingungen rapide dem äußeren Rand des "grünen Bereichs". Wie auch am Vormittag war von Wolken am azur-blauen Himmel weit und breit nichts zu sehen. Die zahlreichen Fans in Mugello wurden mit Sonnenschein pur für ihren Ausflug an die Traditionsstrecke belohnt.

Die Analyse: Ducati profitiert vom Test von vor gut zwei Wochen und ist der direkten Konkurrenz von Honda und Yamaha zumindest auf eine schnelle Runde noch eine Nasenlänge voraus. Mit dem Vorteil der extra-weichen Hinterreifen sollten die Desmosedici GP15 beim Kampf um die Pole Position hier klare Vorteile auf ihrer Seite haben. Die WM-Anwärter Marquez und Lorenzo haben ihr Privatduell bereits eröffnet und zeigten am Freitag beide sehr ansprechende Leistungen.

Rossi startete einmal mehr langsam in ein Wochenende, was bekanntermaßen jedoch nichts heißen muss. Pedrosa hat offensichtlich Probleme, während einige starke Satellitenbikes für Spannung sorgen. Für Suzuki wird das Wochenende aufgrund mehrerer Schwierigkeiten und des Powernachteils auf der Geraden und bei den Bergauf-Stücken eine haarige Angelegenheit.