Jorge Lorenzo, unwiderstehlich! Der Yamaha-Star setzte seine aktuelle Ausnahme-Form auch beim MotoGP-Rennen in Le Mans unbeirrt fort, siegte nach Blitzstart und dominanter Fahrt von der Spitze weg. Zwei Wochen nach seinem überlegenen Triumph in Jerez entpuppte sich der zweimalige Weltmeister der Motorrad-Königsklasse einmal mehr als zu stark für den Rest des Feldes, siegte letztlich mit knapp vier Sekunden Vorsprung vor Team-Kollege Valentino Rossi. Auf den nächsten Verfolger - Andrea Dovizioso auf Ducati - fuhr Lorenzo bereits ein Polster von über zwölf Sekunden heraus.

Ein starker Start vom dritten Platz bildete dabei den Grundstein für Lorenzos zweiten Saisonsieg, mit dem er 15 Punkte hinter Rossi nun WM-Rang zwei übernahm. "Die erste Kurve war entscheidend und ich kam gut außen an Dovizioso vorbei. Marquez hatte ja einige Probleme am Start, und so konnte ich umgehend die Spitzenposition übernehmen. Ich habe mich schnell eine Sekunde abgesetzt, aber danach wurde es richtig hart", resümierte Lorenzo die erste Phase seines Meisterstücks.

Kurze Angst vor Reifen-Chaos

Mit brutaler Geschwindigkeit und konstanten Runden auf Top-Niveau hielt Lorenzo seine Führung in der ersten Hälfte des 28-Runden-Rennens auf dem Bugatti Circuit konstant bei zwischen 1,5 und 2 Sekunden, ehe ihn der stark aufkommende Rossi dazu zwang, voll anzugasen. "Als dann auf einmal Valentino auf Platz zwei lag, musste ich richtig Druck machen und ans Maximum gehen, denn es war mir klar, dass er nicht locker lassen würde", erinnerte sich Lorenzo an eine seiner Schlüsselszenen zurück. Vor allem in den Kurven zeigte sich der Spanier fortan aggressiver, bremste spät und nahm deutlich mehr Risiko durch die Biegungen.

Jorge Lorenzo fuhr letztlich ein einsames Rennen in Le Mans, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo fuhr letztlich ein einsames Rennen in Le Mans, Foto: Yamaha

Trotz des letztlich deutlichen Vorsprungs im Ziel verrät Lorenzo, dass nicht alles so problemlos lief, wie es den Anschein gehabt haben könnte: "Ich hatte kurzzeitig Angst, dass die aggressive Fahrweise dann gegen Ende meinen Vorderreifen in Mitleidenschaft ziehen würde. Wir hatten schon im Warm-Up einige Probleme, und da wir im Rennen mit deutlich mehr Sprit unterwegs waren und es zudem heißer war, hatte ich doch einige Befürchtungen."

Diese bewahrheiteten sich zu Lorenzos Glück aber nicht: "Letztlich ging es sich doch mit nur ein paar kleineren Problemen auf dem Vorderreifen aus, und da die anderen auch davon betroffen waren, war es nicht entscheidend. So habe ich den Sieg letztlich ohne Gefahr nach hause gefahren. Ich bin natürlich glücklich, meine tolle Form gehalten zu haben und will auch in Mugello so weiter machen."

Worte, die die Konkurrenz mit Sicherheit alles andere als gerne hört...