Es geht wieder bergauf für Ducati-Pilot Andrea Dovizioso. In Le Mans fuhr der routinierte Italiener lange Zeit mit den beiden Werks-Yamahas von Jorge Lorenzo und Valentino Rossi mit. Erst gegen Ende ließ Dovizioso federn, sichert sich aber dadurch Platz drei im Cruise-Modus vor den bravourös kämpfenden Andrea Iannone und Marc Marquez ab. Im Ziel hatte Dovizioso nach vorne 8,5 Sekunden Luft, nach hinten 7,5 Sekunden.

Dabei sah es zunächst ganz vielversprechend aus für Dovizioso. In der Anfangsphase konnte er als Zweiter zeitweise schnellere Rundenzeiten in den Asphalt brennen als Spitzenreiter Jorge Lorenzo. Doch schon bald kristallisierte sich heraus, dass Yamaha seine Hausaufgaben beim Reifenmanagement besser gemacht hatte. "Ich hatte vor allem Probleme mit dem Grip nach zehn Runden", räumt Dovizioso ein. Dabei hatten er und Lorenzo die gleiche Mischung aufgeschnallt.

In Le Mans sorgte Dovizioso wieder für strahlende Ducati-Gesichter, Foto: Ducati
In Le Mans sorgte Dovizioso wieder für strahlende Ducati-Gesichter, Foto: Ducati

Yamaha einfach zu stark für Dovizioso

Die Schwachstelle der GP15 ist also ausgemacht. "Vielleicht verbrauchen wir zu viel Gummi, um schnell zu sein. Nach einigen Runden kommen die Rundenzeiten nicht mehr so", spekuliert Dovizioso. Ähnliche Probleme hatte er bekanntlich schon in Katar, als er bis zur letzten Runde mit Rossi um den Sieg fightete. "Wir sind sehr nah dran an Yamaha und müssen einfach weiterkämpfen. Für den Sieg müssen wir noch ein bisschen was finden", gibt sich Dovizioso kämpferisch.

Am Einsatz hat es dem Italiener allerdings nicht gefehlt: "In den Bremszonen musste ich alles geben, aber ich hatte da keinen Raum mehr für Zeitgewinn." Und von hinten kam die nächste Yamaha angerauscht, was seinem Unterfangen sicher nicht förderlich war. Schließlich gab Dovizioso alles, um an Lorenzo dran zu bleiben. "Es war sehr hart für mich, die Rundenzeit zu halten als Rossi mich überholt hat, denn ich wollte unbedingt an Lorenzo dranbleiben."

"Am Ende war ich nicht so schnell wie Lorenzo", ärgert sich Dovizioso. Trotzdem überwiegt die Erleichterung beim Ducatisti. Durch den Podiumsplatz ist die Scharte aus Jerez wieder ausgewetzt. "Wieder zurück auf dem Podium zu sein ist sehr wichtig, vor allem für die Meisterschaft", denkt Dovizioso bereits wieder an die Gesamtwertung. "Mit vier Podien aus fünf Rennen müssen wir zufrieden sein." In der WM liegt er jetzt nach dem fünften Lauf als Dritter 19 Punkte hinter Rossi und vier Zähler hinter Lorenzo.