Wer hätte damit gerechnet? Nicht die Stars von Yamaha oder die bei den Testfahrten so starken Ducatisti waren am Donnerstag in Katar die ersten Verfolger der Repsol Hondas, sondern Suzuki-Pilot Aleix Espargaro am ersten Rennwochenende der Japaner nach drei Jahren Pause. 0,404 Sekunden fehlten im als Dritten auf Spitzenreiter Marc Marquez. Ein guter Wert, der aber umso beachtlicher wird, wenn man einen Blick auf die Topspeed-Liste des ersten Trainings wirft. Da nimmt Espargaro mit 328,8km/h nämlich nur den vorletzten Platz ein, fast 20 Stundenkilometer fehlten auf den Bestwert von Dani Pedrosa.

Espargaro war dafür mit seiner Suzuki in den Kurven umso schneller unterwegs und das sowohl mit dem weicheren Hinterreifen als auch der härteren Mischung. "Ich habe mich mit dem harten Reifen sehr sicher gefühlt. Aber auch mit der Performance der weichen Mischung auf eine Runde war ich überaus zufrieden, immerhin kann ich mit den absoluten Spitzenpiloten mithalten. Das war ein wirklich positiver Tag für uns. Im Moment läuft alles nach Plan", freute sich der Katalane nach seinem ersten offiziellen Einsatz als Werkspilot.

Espargaro war im ersten Training konstant schnell, Foto: Milagro
Espargaro war im ersten Training konstant schnell, Foto: Milagro

Dabei konnte Espargaro keinesfalls von Beginn der Session an auf Zeitenjagd gehen. Zuerst musste er sich um wichtige Setuparbeit kümmern, die man eigentlich für den letzten, ins Wasser gefallenen Testtag in Katar geplant hatte, wie er selbst verriet: "Wir haben hier bei den letzten Testfahrten durch den Regen einiges an Zeit verloren, also mussten wir zunächst noch ein paar Dinge an der Traktionskontrolle und der Elektronik finalisieren. Das Motorrad hat uns sehr wichtiges Feedback geliefert, das uns gute Hinweise auf die bevorstehende Arbeit gibt."

Nächster Schritt: Race-Pace

Nachdem der 25-Jährige nun bereits bewiesen hat, dass auf eine schnelle Runde definitiv mit ihm zu rechnen ist, arbeitet Espargaro nun daran, auch im Grand Prix am Sonntag eine ähnlich gute Leistung zu erreichen. "Am Freitag werde ich einen Longrun versuchen, um zu sehen, wo wir in puncto Renn-Pace in etwa stehen", erklärte er. Liegt er dann ähnlich weit vorne wie im ersten Training, könnte die MotoGP 2015 bereits zum Saisonauftakt die erste faustdicke Überraschung erleben.