Noch ist etwas Zeit bis die neue MotoGP-Saison im südspanischen Jerez de la Frontera durchstarten wird. Für den deutschen Ex-250er Vizeweltmeister Ralf Waldmann steht der Weltmeister aber dennoch schon jetzt fest: "Wenn er sich nicht böse wehtut, gehe ich davon aus, dass er auch dieses Jahr wieder Weltmeister wird", prophezeit Waldmann Valentino Rossi seinen zweiten Yamaha-Titelgewinn.

Doch was macht diesen Italiener, der sich selbst "The Doctor" nennt, so gut? "Valentino kann Linien fahren wie kein anderer", attestiert Waldmann im Sport Bild-Sonderheft. "Bei ihm habe ich das Gefühl, er spielt mit dem Motorrad und strengt sich beim Fahren überhaupt nicht an. Und mich beeindruckt, dass er dabei immer fair ist. Ich habe den Vergleich mit dem Tourenwagen-Sport. Da wird viel härter gekämpft, der Gegner auch mal geschubst. So etwas gibt es bei Valentino nicht."

Aber nicht nur auf der Maschine ist der Champion unschlagbar. Auch neben der Piste in der Box ist er mit seinem präzisen technischen Feedback die Nummer 1. "Eben genau das, was Michael Schumacher in der Formel 1 so auszeichnet", vergleicht Waldmann die beiden Mehrfach-Champions. "Das kannst du ab einem gewissen Level nicht mehr lernen. Das muss dir in die Wiege gelegt sein. Der Valentino ist einfach eine Stufe höher als jeder andere, der in der Motorrad-WM fährt."

Und wie sieht die Zukunft des Italieners aus, der schon oftmals mit einem Wechsel in eine andere Rennserie in Verbindung gebracht wurde? "Valentino wird noch ein oder zwei Jahre Motorrad fahren. Dann wird er sich neue Herausforderungen suchen", ist sich Waldmann sicher. "Ich glaube aber nicht, dass er Formel 1 fahren wird, sondern ich sehe Valentino eher in der Rallye. Es ist seine große Leidenschaft, in World Rallye Cars zu fahren. Wahrscheinlich wird er auch darin irgendwann Weltmeister." Die Loebs, Grönholms und Solbergs dieser Motorsportwelt können sich also schon einmal warm anziehen...