Ein letztes Mal in diesem Jahr schlug der MotoGP-Zirkus seine Zelte auf. In Valencia wollte sich jeder Fahrer noch einmal von seiner besten Seite präsentieren und sich und seinem Team noch einmal ein Top-Resultat schenken. Auch die deutschen Fahrer hatten sich daher für das letzte Rennen 2014 einiges vorgenommen. So haben sie sich in Valencia geschlagen:

MotoGP: Bradl hadert mit engen Abständen

Stefan Bradl feierte an diesem Wochenende seinen Abschied vom LCR-Honda-Team nach drei gemeinsamen Jahren. Ein gebührender Abschied wurde jedoch schwer, da die Abstände auf der vier Kilometer und fünf Meter kurzen Strecke sehr eng waren. Bereits am Freitag lag Bradl nur auf Platz elf (+1.248) im ersten Training, konnte sich am Nachmittag aber auf Rang sieben (+0.481) verbessern. Die beiden Samstagstrainings schloss Bradl als Elfter (+0.549) und Neunter ab (+0.731). Somit war klar: Bradl musste im Abschlusstraining den Weg über Q1 gehen, das er mit der Bestzeit abschloss. Im entscheidenden Q2 reichte es dann noch zu Position zehn (+0.600). Das Rennen der MotoGP wurde von vereinzelten leichten Schauern beeinflusst. Für Bradl gestaltete es sich daher schwierig, denn sobald der Regen etwas stärker wurde, fiel er stets zurück. Das Wetter blieb insgesamt aber stabil und so fuhr Bradl einen achten Platz (+1.393 Sek./Runde) nach Hause. Als Elfter (+0.985) befindet sich Bradl bei den schnellsten Runden außerhalb der Top-10.

Moto2: Valencia ein Spiegelbild der Saison

Jonas Folger erlebte in Valencia zum Abschluss noch einmal ein Wochenende, das symptomatisch für seine zweite Saisonhälfte war. Sein Talent ließ er auch hier wieder in den Trainings aufblitzen, am Freitag reichte es für die Plätze zehn (+1.024) und 14 (+1.141). Am Samstag konnte sich Folger steigern und beendete sowohl das dritte freie Training (+0.678) als auch das Qualifying (+0.440) als Siebenter. Diese gute Ausgangslage machte Folger mit einem schlechten Start im Rennen zunichte. Die Folge: Er wurde in die Kollision verwickelt, die zum Sturz von Cortese führte. Folger musste durch das Kiesbett ausweichen und eine Aufholjagd starten, die ihn noch auf Rang 13 (+1.244 Sek./Runde) brachte. Als Neunter (+0.480) zeigt Folger bei den schnellsten Rennrunden, was für ihn unter normalen Umständen möglich gewesen wäre.

Die Verteidigung des achten WM-Platzes stand für Sandro Cortese im Vordergrund. Diese Mission startete er am Freitag mit Rang neun in beiden Trainings (+1.008 bzw. +0.824) als bester Deutscher. Auch im dritten Training war Cortese mit dem Sprung auf Position fünf (+0.513) wieder bester Deutscher. Ab der Qualifikation sollte es jedoch rapide bergab gehen. In dieser Session stürzte Cortese kurz vor Schluss, weshalb er bis auf Platz 16 (+0.748) zurückfiel. Noch schlechter wurde es aber am Sonntag. Im Warm Up noch Zwölfter (+0.650), war Cortese am Start durch seine Position mitten im Getümmel. Logische Konsequenz: Der Intact GP-Pilot wurde in eine Kollision verwickelt und musste das Rennen nach einem Sturz in der zweiten Kurve beenden.

Einen würdigen Abschluss legte Marcel Schrötter hin. Zunächst sah es jedoch nicht danach aus. Die Zeiten des Tech3-Piloten waren am Freitag nur für die Positionen 22 (+1.669) und 18 (+1.245) gut. Im dritten Training am Samstagvormittag lag Schrötter ebenfalls weit abgeschlagen auf Rang 24 (+1.218). Die entscheidende Leistungsexplosion folgte in der Qualifikation, in der Schrötter kurz vor Schluss eine Zeit hingelegt hatte, die ihn schließlich auf Startplatz sechs (+0.431) brachte und ihn so zum besten Deutschen in der Startaufstellung machte. Im Rennen hielt sich Schrötter in den Top-10 und kämpfte gegen Anthony West und Lorenzo Baldassarri, die er beide hinter sich halten konnte. Damit war Schrötter im Ziel Achter (+1.118 Sek./Runde). Bei den schnellsten Rennrunden ist Schrötter 14. (+0.882) dagegen etwas weiter hinten.

Moto3: Ein Finale bezeichnend für das ganze Jahr

In Valencia ging für Phillip Öttl ein katastrophales Jahr zu Ende. Besser sollte es auch dort nicht werden. In den Freitagstrainings fuhr sich Öttl auf die Plätze 30 (+2.726) und 31 (+2.484). Nicht viel weiter oben war Öttl im dritten Training als 28. (+1.971) klassifiziert. Im Qualifying ging es dafür wieder abwärts, Öttls Zeit war nur zu Startplatz 32 (+2.488) gut. Auf Position 32 (+2.885) landete der junge Deutsche auch im Warm Up am Sonntagmorgen. Das Rennen war für Öttl schon in Runde zwei beendet. Vor ihm hatte sich Gabriel Rodrigo per Highsider verabschiedet und der Interwetten-Pilot konnte ihm nicht mehr ausweichen. Durch seinen frühen Ausfall fehlt Öttl bei den schnellsten Rennrunden.

Für Luca Grünwald gab es in Valencia die letzte Chance, sein Punktekonto 2014 zu eröffnen. Dieses Unterfangen sollte dem Kiefer-Piloten nicht gelingen. Am Freitag erreichte Grünwald die Plätze 28 (+2.185) und 27 (+1.756). Dieses Niveau hielt er auch am zweiten Tag des Events. Im dritten Training landete Grünwald auf Rang 29 (+1.975), am Nachmittag in der Qualifikation schaffte er es auf Startposition 28 (+1.954). Ein leichter Aufwärtstrend war am Renntag zu erkennen. Nachdem Grünwald das Warm Up als 23. beendete, sah der Kiefer-Pilot nach einem unauffälligem Rennen abseits der Kameras als 22. (+1.699 Sek./Runde) die Zielflagge und konnte sich im Duell mit Hafiq Azmi durchsetzen. Auch in der Übersicht der schnellsten Rennrunden liegt Grünwald auf Platz 22 (+1.233).