Nach drei Jahren ist Stefan Bradls Zeit bei LCR Honda mit dem Rennen in Valencia am Sonntag abgelaufen. Der Deutsche verabschiedete sich mit einem 8. Platz in einem schwierigen Grand Prix von seinem Team.

"In der Auslaufrunde habe ich mir das Motorrad noch ein letztes Mal angeschaut, aber es bringt ja nix. Jetzt geht es in eine andere Garage und zu einem anderen Motorrad", erklärte Bradl nach dem Zieleinlauf. "Schwieriger war der Abschied vom Team, denn wir sind eine geile Truppe und es haben sich hier einige Freundschaften entwickelt."

52 Rennen bestritt Bradl für die Mannschaft des Italieners Lucio Cecchinello. Das letzte war eines der schwierigsten. "Das Rennen war Wahnsinn, weil es von Anfang an getröpfelt hat. Manchmal viel, manchmal wieder etwas weniger. Die Situation war total schwierig einzuschätzen", führte Bradl aus.

Kein Risiko beim Abschied

Nach einer durchwachsenen Saison mit einigen Rückschlägen und Stürzen zeigte sich der Deutsche verhalten. Ohne das nötige Selbstvertrauen sei letztlich nicht mehr als Rang acht beim Abschied möglich gewesen. "Ich habe derzeit einfach nicht das Vertrauen zu sagen, hier riskiere ich mal was."

"Irgendwann habe ich die Runden schon gar nicht mehr mitgezählt und mir gedacht: Was ist das hier? Ein Acht-Stunden-Rennen? Die Pace war einfach so langsam", sagte Bradl. Immerhin bedeutete sein Ergebnis den zweiten Zieleinlauf in Valencia, nachdem er in seinen ersten sechs WM-Rennen immer ausgefallen war.

"Valencia und ich - das ist immer tricky. Ich wollte meinem Team aber die Kiste bei meinem letzten Rennen nicht auch noch wegschmeißen", sagte Bradl. Am Sonntagabend muss Bradl sich endgültig von seiner alten Mannschaft verabschieden, denn schon am Montag steht die erste Ausfahrt mit der Forward-Yamaha auf dem Programm. Vielleicht findet Bradl auf dem neuen Motorrad wieder zu altem Selbstvertrauen.