Du hast die GP-Ducati vor einige Zeit getestet. Wie hat es sich angefühlt, auf dieser Maschine zu sitzen?
Max Biaggi: Vor ein paar Monaten, genau. Sie haben mich gefragt, ob ich testen will, also habe ich das zwei Tage lang gemacht. Das war aber nur zum Spaß. Ich bin acht Jahre zuvor keine GP-Maschine mehr gefahren, also war das für mich natürlich schon eine gute Möglichkeit. Ich bin aber nicht auf Zeit gefahren, sondern habe einfach das Bike und die Unterschiede zwischen den Reifen probiert. Das waren gute zwei Tage.

Als guter Freund von Jorge Lorenzo bist du auch ab und an bei der MotoGP vor Ort. Was denkst du über den WM-Kampf in dieser Saison?
Max Biaggi: Ich sehe mir ein paar Rennen an. Ich fliege auch nach Malaysia an diesem Wochenende. Es scheint, als wäre die Meisterschaft in diesem Jahr irgendwie jünger und bietet viel mehr Action als zuvor. Marc Marquez bringt vielen frischen Wind mit in die MotoGP-Rennen. Der Kampf zwischen den drei Spaniern an der Spitze ist echt gut. Sie sind die besten Drei. Einer von ihnen wird den Titel holen. Marquez ist immer am Limit. Er gibt in den Rennen mehr als 100 Prozent. Manchmal riskiert er damit mehr als nötig ist. Aber ich denke, er ist einfach noch jung und das ist ziemlich normal.

Also denkst du, dass er nicht zu aggressiv fährt?
Max Biaggi: Nun ja, es ist irgendwie sein Stil. Dazu ist er sehr jung, er ist erst ein Rookie. Da spielen viele Dinge hinein. Das ist sein erstes Jahr, danach wird er sich mehr anpassen müssen. Hoffentlich stürzt er in den letzten Rennen nicht, das wäre wirklich nicht gut. Wir werden sehen, wie er in Malaysia abschneidet. Ich erwarte ein weiteres enges Rennen gegen Lorenzo.

Was hältst du von Valentino Rossis Rückkehr zu Yamaha?
Max Biaggi: Das ist eine sehr gute Chance für ihn, wieder nach vorne zu kommen. Yamaha ist amtierender Weltmeister, also eines der besten Teams, die es gibt. Für ihn ist es aber nicht leicht. Nach den zwei Jahren bei Ducati scheint es für ihn aber sehr schwer zu sein, wieder zu gewinnen - im Vergleich zu fünf oder sechs Jahren zuvor. Vielleicht ist es einfach die neue Generation. Die jungen, frischen Fahrer scheinen einfach etwas mehr Speed zu haben - so sieht es zumindest aus.

Wie sieht deine Zukunft aus? Wirst du weiterhin im Superbike-Fahrerlager unterwegs sein?
Max Biaggi: Wir sprechen momentan über viele Möglichkeiten, es steht aber nicht fest. Natürlich bin ich daran interessiert, etwas zu machen, das in meiner Welt stattfindet. Die Motorradrennen waren über 20 Jahre lang meine Welt. Ich werde sehen, ob sich eine gute Möglichkeit auftut. Sobald ich etwas weiß, sage ich Bescheid.